Rommelsbacher EKM 200 Test
Die Rommelsbacher EKM200 erfreut sich großer Beliebtheit. Sie überzeugt nicht nur durch einen günstigen Preis (derzeit 51,99 €. Auf Amazon und in anderen Tests weit vorn, wollten wir prüfen, ob die Mühle aus deutscher Fertigung auch im Vergleich mit anderen Produkten überzeugen kann. Wir haben 10 Kaffeemühlen zwischen 35,-€ und 450,-€ getestet. Die EKM200 liegt dabei im Mittelfeld und punktet vor allem beim Preis.
Rommelsbacher EKM 200 Preisvergleich
Verarbeitung
Die Rommelsbacher EKM200 ist zwar weit vorn in der Gunst der Amazon-Kunden, gewinnt jedoch keinen Schönheitswettbewerb in unserem Test. Abgesehen von einem metallenen Zierelement mit Logo ist sie vollständig aus schwarz glänzendem Kunststoff hergestellt. Dieser ist bei der Mühle aus dem Hause Rommelsbacher weniger wertig als etwa bei der Testsiegermaschine Graef CM800 oder bei der Baratza Encore. Das Design der Rommelsbacher EKM200 ist zweckmäßig. Hier wurde mehr auf Funktionalität und weniger auf optische Aspekte gesetzt. Das zeigt sich etwa bei den plump erscheinenden Bedienelementen.
Die Rommelsbacher EKM200 Kaffeemühle überzeugt im Test jedoch auch bei der Funktionalität des Designs nur zum Teil. So wirkt das Scharnier des Bodenbehälters instabil und es wackelt. Das Rad zur Wahl des Mahlgrads ist schwergängig und erfordert, dass man die Maschine mit der anderen Hand festhält, wenn die Einstellung vorgenommen wird. Das Stellrad für die Tassenvorwahl (Timer) hingegen ist sehr leichtgängig und stufenlos einstellbar. Auf dem Timer befindet sich auch der An-Aus-Knopf. Dieser ist damit gut erreichbar und nicht wie bei anderen Maschinen versteckt.
Im Lautstärke-Test kann die EKM im Gegensatz zum Design wiederum punkten. Mit einer gemessenen Lautstärke von 83db(A) bleibt die Mühle relativ leise und erreicht in unserem Test den zweiten Platz.
Bedienung und Funktionen
Wer sich für die Rommelsbacher EKM200 entscheidet, wird sich freuen wenn er die Mühle aus der Verpackung nimmt. Diese wird nämlich fertig aufgebaut geliefert, inklusive der Montage des Stempels, an dem der obere Teil des Scheibenmahlwerks befestigt ist. Man muss lediglich den Kaffeemehlbehälter einschieben und schon kann das Mahlen losgehen. Aufgrund des sehr leichten Aufbaus erhält die Maschine in unserem Test in dieser Kategorie auch die volle Punktzahl.
Wir haben uns nach dem Aufbau im Detail den Funktionen der EKM200 gewidmet. In diesem Kapitel stellen wir dir die wichtigsten vor und geben dir Hinweise zur Bedienung der Mühle, beispielsweise zur Einstellung des Mahlgrads oder zur Handhabung des Auffangbehälters.
Test Mahlgradeinstellung Rommelsbacher EKM 200
Die Einstellung des Mahlgrads funktioniert bei der Rommelsbacher EKM 200 über ein Rad auf der linken Seite der Mühle, mit dem aus insgesamt 17 verschiedenen Stufen gewählt werden kann. Obwohl der Schalter etwas schwergängig ist, lässt sich der gewünschte Mahlgrad sehr gut einstellen. Die Maschine erhält in dieser Kategorie unseres Tests daher die zweithöchste vergebene Punktzahl. Mit der EKM von Rommelsbacher kannst du nahezu die komplette Bandbreite an Zubereitungsarten abdecken. Mehr dazu erfährst du im Kapitel „Zubereitungsarten“.
Timer und Tassenvorwahl
Nicht jede Kaffeemühle verfügt über einen Timer. Dieser ist jedoch äußerst nützlich, denn mit ihm lässt sich je nach Zubereitungsart die passende Menge an Kaffeemehl bestimmen. Für dich bedeutet das, dass du im Idealfall weder eine zusätzliche Menge an Bohnen nachmahlen musst noch überschüssiges Kaffeemehl nach dem Mahlvorgang übrigbleibt.
Die Rommelsbacher EKM200 verfügt über eine solche Timer-Funktion. Diese lässt sich leicht und stufenlos an einem dafür vorgesehenen Stellrad wählen. Als Einstellung kann hier eine Menge zwischen einer und 12 Tassen gewählt werden. Leider ist der Timer der EKM200 nicht präzise genug. Unser Test hat gezeigt, dass die Präzision je nach Art der verwendeten Kaffeebohnen variiert. Wurden 5 Tassen in der Einstellung gewählt, reichte die Menge an Kaffeemehl durchschnittlich jedoch nur für 3 Tassen Kaffee. Wir empfehlen dir, dich hier langsam an einen Idealwert anzunähern, und zunächst mit einer Einstellung von wenigen Tassen zu beginnen.
Auffangbehälter
Der Auffangbehälter einer Kaffeemühle übernimmt eine wichtige Rolle im Mahlprozess, denn er enthält schließlich das gewünschte Endprodukt – das Kaffeemehl. Entscheidend ist, dass dieser ausreichend dimensioniert und so konzipiert ist, dass bei dessen Herausnahme kein Kaffeemehl verloren geht. Das Kaffeemehl soll ja schließlich zu einem Heißgetränk verarbeitet werden und nicht die Arbeitsplatte verschmutzen.
Der Behälter der EKM200 von Rommelsbacher ist, wie auch der Rest der Mühle, aus Plastik. In unserem Test hat sich dieser deshalb statisch aufgeladen, wodurch leider beim Öffnen des Behälters kleine Mengen Kaffeemehl auf den Tisch gelangten. Positiv ist jedoch, dass der Behälter ausreichend dimensioniert und groß genug ist, um auch für größere Gesellschaften Kaffee mahlen zu können. Tatsächlich reicht das Volumen für knapp 250g. Dies entspricht etwa 4 Litern gebrühtem Kaffee.
Weniger optimal ist, dass das Behältnis für Kaffeemehl an der Rückseite kleine Aussparungen hat. Durch diese wird das Kaffeemehl in den Auffangbehälter transportiert. Einerseits gehen dadurch kleine Mengen an Kaffeemehl verloren und werden unfreiwillig verteilt. Andererseits sind die Aussparungen nicht ideal in Bezug auf die Reinigung der Mühle. Dies funktioniert bei „on demand“-Maschinen wie etwa der Graef CM800 besser. Insgesamt wäre eine größere Öffnung im Behälter, wie sie etwa bei der Baratza Encore zu finden ist, vorteilhafter.
Als gut bewerten wir, dass die EKM200 aus dem Hause Rommelsbacher im Gegensatz zu anderen Maschinen dieser Preisklasse einen Unterboden hat, der verhindert, dass überschüssiges Kaffeemehl auf die Arbeitsplatte rieselt.
Totraum
Unter Totraum versteht man den Raum zwischen Mahlwerk und Auswurf im Inneren der Maschine. Darin sammelt sich Kaffeemehl, das beim darauffolgenden Mahlvorgang herausgeschoben wird. Das bedeutet, dass immer ein Rest an Kaffeemehl in der Mühle verbleibt. Wie viel das ist, variiert von Maschine zu Maschine und ist wiederum bedeutend, je nachdem ob im Haushalt selten oder häufig Kaffee gemahlen wird. Bei der Rommelsbacher EKM200 sammelt sich leider immer ein wenig Kaffeemehl im Totraum, das beim nächsten Mahlvorgang im Auffangbehälter landet. Um sicherzugehen, dass du für deinen Kaffee ausschließlich frisches Mehl erhältst, solltest du deshalb die Maschine für einige Sekunden laufen lassen und den Behälter entleeren, bevor du den Mahlvorgang startest.
Mahlwerk
Wie die Melitta Molino, die Eureka Mignon Perfetto, die Krups GVX242 und die DE’LONGHI KG89 verfügt auch die Kaffeemühle EKM200 aus dem Hause Rommelsbacher über ein Scheibenmahlwerk. Dabei werden die Kaffeebohnen zwischen übereinanderliegenden Scheiben mit Innenwölbung klein gerieben. Je nach Abstand der beiden Scheiben verändert sich der Mahlgrad. Mit Ausnahme der Eureka sind die Mahlwerke aller anderen Maschinen gleich aufgebaut. Diese können auch bei genauerem Hinsehen nicht unterschieden werden, weshalb wir davon ausgehen, dass sie vom gleichen Hersteller kommen.
Grundsätzlich macht das Scheibenmahlwerk aus Stahl der Rommelsbacher EKM200 einen guten Eindruck, es ist jedoch etwas klein dimensioniert und bleibt in puncto Leistung hinter höherpreisigen Geräten zurück. Dies wirkt sich nicht zuletzt aufgrund der nicht stufenlosen Einstellbarkeit des Mahlwerks auf die Homogenität des Ergebnisses aus. Tatsächlich ist eine Einstellung in den Stufen 1 bis 9 möglich. Zwischenstufen zur Anpassung des Mahlgrades sind vorhanden. Das Stellrad lässt sich jedoch nur schwer bedienen. Wenn etwa eine Bohne zwischen den Mahlscheiben klemmt, ist es nur mit viel Mühe möglich, den Mahlgrad auf eine geringere Stufe zu stellen. Sollte dir das passieren, hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du zermahlst die Reste, veränderst die Einstellung anschließend und beginnst den Mahlvorgang erneut, oder du baust den oberen Teil des Mahlwerks aus und entfernst die steckengebliebene Bohne.
Wie auch bei den anderen Maschinen mit dem gleichen Mahlwerk, ist ein Nachteil der EKM200, dass eine großzügige Reinigung nicht möglich ist. Der Totraum der Mühle ist nicht zu erreichen. Ein ebenso weniger überzeugendes Ergebnis liefert die Kaffeemühle von Rommelsbacher, wenn es um die Verarbeitung größerer Mengen an Bohnen geht. Möchtest du Bohnen für 12 Tassen Kaffee mahlen, dann gerät die EKM200 an ihre Leistungsgrenzen. Dabei entsteht außerdem Wärme, was sich wiederum negativ auf das Aroma des Kaffees auswirkt, denn wenn frisch gemahlenes Kaffeemehl warm wird, gehen viele Aromastoffe verloren.
Homogenität Mahlgut
Je nach Zubereitungsart, eignet sich eine unterschiedliche Feinheit des Mahlguts besser. Gröberes Mahlgut wird für Filterkaffee, French Press und ColdBrew benötigt, feineres hingegen für Espresso. Wir haben in unserem Test eine Sichtprüfung mit Fotobeweis durchgeführt. Dabei kamen wir zu dem Ergebnis, dass die feine Mahlguteinstellung der Rommelsbacher EKM200 für Espresso in Ordnung ist, das Kaffeemehl jedoch teilweise verklumpt. Auch für Filterkaffee finden sich im Kaffeemehl einige kleinere Partikel, die eher für Espresso geeignet wären. Die Homogenität ist demnach passabel, jedoch nicht als top einzustufen. Die Mühle von Rommelsbacher landet in unserem Test daher bei der Homogenität insgesamt im Mittelfeld
Zubereitungsart
Die Rommelsbacher EKM200 eignet sich für Filterkaffee oder French Press sowie für Espresso. Im Test haben wir für die Zubereitung von Espresso die niedrigste Stufe gewählt. Feiner Mahlen als in dieser Einstellung ist mit der EKM200 nicht möglich. Die Zubereitung von Mokka ist deshalb nicht empfehlenswert. Für sämtliche Zubereitungsarten, für die gröberes Mahlgut benötigt wird, ist die EKM200 von Rommelsbacher aber durchaus geeignet. Das Ergebnis ist allerdings nicht vergleichbar mit jenem von Mühlen aus dem höheren Preissegment, wie etwa der Graef CM800. In unserem Test hat sich gezeigt, dass Stufe 6 von 9 für das Mahlen gröberen Mahlguts ausreicht. Du solltest jedoch bei der Einstellung immer auch beachten, dass die Art der Bohnen sowie die Werkseinstellung der Maschine sich auf das Ergebnis auswirken.
Folgende Einstellungen sind für die jeweilige Zubereitung empfehlenswert:
- Espresso: 1-3
- Filterkaffee: 4-7
- FrenchPress/Cold Brew: 8-9
Pflege und Reinigung
Unabhängig davon, welche Ansprüche du an eine Kaffeemühle hast und für welches Modell du dich am Ende entscheidest – es ist wichtig, die Maschine regelmäßig zu reinigen. Hierbei kann man grundsätzlich zwischen oberflächlicher oder gründlicher Reinigung differenzieren. Mit einem Staubsauger und Granulat gelingt in nur wenigen Minuten eine oberflächliche Reinigung. Diese kannst du, je nachdem wie häufig die Mühle in Verwendung ist, monatlich oder mehrmals pro Woche durchführen. Die Kaffeemühle regelmäßig zu reinigen ist wichtig, um den guten Geschmack des Kaffeemehls zu gewährleisten. Verzichtet man nämlich auf das regelmäßige Säubern, wird das in der Mühle verbleibende Kaffeemehl ranzig und verfälscht den Geschmack des Kaffees.
Eine gründliche Reinigung hingegen muss nicht so häufig durchgeführt werden. Zumeist erfordert diese, dass die Maschine komplett zerlegt wird. Bei einigen Maschinen im niedrigeren Preissegment ist dies gar nicht möglich. So ist es leider auch bei der Rommelsbacher EKM200. Die untere Mahlscheibe ist fest verbaut, was ein Zerlegen der Mühle unmöglich macht. Unglücklicherweise bleibt deshalb ein Rest des Kaffeemehls im Totraum zurück.
Zur oberflächlichen Reinigung muss der Mahlstempel bei der EKM200 herausgedreht werden und mit dem an seinem oberen Ende eingelassenen Pinsel eine Reinigung der Mahlscheiben erfolgen. Danach kannst du das Reinigungsgranulat einfüllen und den Mahlvorgang beginnen. Den Mahlraum solltest du mit dem Staubsaugerrohr aussaugen, um Reste zu entfernen. Da sich der Bohnenbehälter nicht entfernen lässt, ist diese Mühle von Rommelsbacher schwer zu reinigen. Bei anderen Maschinen, wie etwa beim Testsieger von Graef, kann der Bohnenbehälter einfach abgedreht und gesondert gereinigt werden.
Wir finden es sehr schade, dass die gründliche Reinigung bei der EKM200 nicht möglich ist und empfehlen daher, regelmäßig eine oberflächliche Reinigung durchzuführen. Der Hersteller empfiehlt eine Reinigung alle 4 bis 6 Wochen, spätestens jedoch, nachdem ca. 2 kg Kaffeebohnen gemahlen wurden. Wir raten dazu, jede Woche die Reinigung durchzuführen.
Fazit zum Rommelsbacher EKM 200 Test
Im Mittelfeld unseres Kaffee- und Espressomühlen-Tests angesiedelt ist die Rommelsbacher EKM200* zwar kein Top-Produkt, als Einsteigermaschine aber durchaus empfehlenswert. Besonders wenn du nur hin und wieder frischer Kaffee zubereitest, erfüllt die Mühle durchaus ihren Zweck. Wer hingegen mehr Erfahrung in der Kaffeezubereitung hat und auch regelmäßig frisch zuhause brüht, der sollte stattdessen auf eine Maschine mit Kegelmahlwerk, wie etwa die Graef CM800 oder die Baratza Encore, setzen.
Mit ihrem Scheibenmahlwerk ist die EKM200 jedoch für Barista-Neulinge eine günstige Variante und definitiv empfehlenswerter als eine Mühle mit Schlagmesser. Dies gilt auch in Hinblick auf den leichten Aufbau, denn die Maschine kommt fix fertig zu dir nach Hause geliefert. Nachteilig ist mit Sicherheit die statische Aufladung des Auffangbehälters, wodurch Kaffeemehl haften bleibt.
Planst du, die Kaffeemühle regelmäßig zu nutzen, solltest du eher auf ein Modell setzen, das im Gegensatz zur EKM200 eine gründliche Reinigung erlaubt, z.B. die Graef CM800. Wenn du viel Wert auf ein breites Aroma deines Kaffees legst und öfter Bohnen für eine größere Gesellschaft mahlen möchtest, ist es wichtig zu wissen, dass die EKM200 von Rommelsbacher beim Mahlen für mehrere Tassen warm wird und das Kaffeemehl dadurch an aromatischer Intensität einbüßt. Zudem ist das Mahlgut nicht vollständig homogen. Dennoch hat unser Geschmackstest sowohl für Filterkaffee als auch für Espresso ein ganz passables Ergebnis geliefert.