Metabo KGS 254 M Test
Mit der KGS 254 M schickt der Hersteller Metabo aus Baden-Württemberg eine sehr gute Kappsäge ins Rennen. In unserem Test belegt die Metabo KGS 254 M in Sachen Preis-Leistung einen der vorderen Plätze im Ranking.
Die große Beliebtheit der „mittleren“ Kappsäge spiegelt sich auch in den hervorragenden Nutzerbewertungen bei eBay, Amazon, Obi und Toom wider. Immer dann, wenn du Leisten oder Latten kürzen musst, Vinylböden passend zurechtschneiden möchtest oder Sägeschnitte gegen die Holzmaserung durchführen willst, wirst du eine Kappsäge zu schätzen wissen. Insbesondere die hohe Präzision und die vielen Einstellmöglichkeiten (z.B. Gehrung und Neigung) unterstützen dich bei der effektiven und sicheren Arbeit.
Die Metabo KGS254 M erzielt im Test ungewöhnlich gute Resultate. Dabei bleibt Metabo mit seinen beiden Kappsägen preislich im moderaten Bereich. Attraktiver geht es kaum. Welche Tests wir durchgeführt haben und wo du die Kappsäge am günstigsten kaufen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Metabo KGS 254 M Preisvergleich
Haptik und Verarbeitung
Wir können im Metabo KGS 254 M Test eine ordentliche Verarbeitungsqualität bescheinigen. Der verwendete Kunststoff ist hochwertig und weist keine scharfen Kanten auf. Außerdem sind besonders beanspruchte Teile aus Aluminium oder Stahl gefertigt. Dazu zählen beispielsweise der Arbeitstisch und alle Führungen.
Schrauben, Regler und Schalter sprechen präzise an und lassen sich angenehm bedienen. Die Lebensdauer der Metabo-Produkte ist im Allgemeinen hoch, wenn du einige Punkte bezüglich der Pflege beachtest.
Beim Zusägen großer Werkstücke kannst du den Arbeitstisch ausziehen. Die Erweiterung verfügt über einen eigenen Anschlag und eine gut erreichbare Feststellschraube. Mit dieser arretierst und löst du den ausziehbaren Arbeitstisch.
Einer der wenigen Nachteile der Kappsäge 254M ist der erhöhte Platzbedarf mit einem Abstand von 60cm zur Wand. Das ist nichts für kleine Werkstätten. Der Bedarf liegt vor allem an der langen Zugschiene. Diese wiederrum ist entscheidend für die Schnittkapazität bei größeren Brettern oder Platten. Hier musst du dich entscheiden: Platz oder Schnittkapazität?
Kalibrierung
Die werksseitige Kalibrierung der Metabo-Kappsäge ist gut. Nach einigen Jahren kannst du die Maschine selbst neu kalibrieren, um wieder eine hohe Präzision zu erreichen. Lediglich die Ebenheit von Arbeitstisch und der Erweiterung lässt zu wünschen übrig. Hier hätten wir von Metabo noch ein etwas besseres Ergebnis erwartet.
Bedienung und Einstellung
Griff
Die KGS 254 M zeigt im Test, dass sie über einen hervorragenden Griff verfügt. Dieser liegt gut in der Hand, ist intuitiv zu bedienen und besitzt eine angenehme Gummierung für sicheres Arbeiten.
Gehrungseinstellungen
Auch die Einstellung von Gehrung und Neigung ist gut gelöst. Du kannst die Skalen gut von oben ablesen – leider ist dies keine Selbstverständlichkeit im Kappsägen-Test. Auch die Entriegelung ist leichtgängig und intuitiv. Damit gesellt sich Metabo zu den ganz großen Namen: Festool und Bosch.
Laser
Auch der Laser lässt sich einfach justieren. Dabei kannst du den Winkel und die Flucht zum Sägeblatt (Parallelität) ausrichten. Selbstverständlich kannst du den Laser auch aus- und anschalten.
Anschlag
Der Parallelanschlag ist bei der Metabo KGS 254M im Vergleich zu ihren Kontrahenten besonders leichtgängig einstellbar. Der rechte Anschlag hat zudem eine eingravierte Zentimeterskala. Du kannst damit Schnitte bis etwa 22cm ganz ohne Metermaß durchführen. Das ist eine nützliche Funktion, die keine der anderen Hersteller liefern kann.
Sägeblattwechsel
Den ersten Platz erzielt die Metabo KGS 254 M im Test beim Sägeblattwechsel. Wenige der anderen Maschinen erlauben ein so einfaches, schnelles und sicheres Wechseln des Sägeblattes. Schon mit wenigen Handgriffen hast du das mitgelieferte Blatt gegen eines mit mehr oder weniger Zähnen getauscht.
Funktionen der Metabo KGS 254 M
Überblattung
Im Test der Überblattungsfunktion (Tiefenanschlag) erreicht Metabo den zweiten Platz. Die Überblattung ist eine beliebte Holzverbindung. Dabei werden zwei Werkstücke typischerweise um die halbe Materialstärke ausgespart, sodass sie übereinander gelegt ineinandergreifen und eine stabile Kreuz- oder Eckverbindung ergeben.
Diese Verbindung kann besonders elegant an einer guten Kappsäge erstellt werden. Hierfür wird ein Tiefenanschlag aktiviert, der das Eintauchen der Maschine in das Werkstück begrenzt. Alle getesteten Maschinen verfügen über eine solche Tiefenbegrenzung.
Wie auch Bosch setzt Metabo den Tiefenanschlag einfach aber effektiv um: Eine Stellschraube erlaubt das Festlegen der Eintauchtiefe. Ein kleiner Stahlriegel dient zur Aktivierung des Anschlags.
Drehzahleinstellung
Wie die meisten anderen Zug- und Kappsägen im Test, verfügt auch die Metabo KGS 254 leider nicht über eine Drehzahleinstellung. Die Einstellung der Drehzahl ist wichtig, wenn du mit deiner Kappsäge auch andere Materialien im größeren Stil sägen möchtest. Dazu zählen Alu-Profile oder Stahlrohre.
Wirf doch einmal einen Blick auf die – ansonsten sehr ähnliche – Metabo KGS 305, falls dich das Thema interessiert.
Schnittkapazität der Metabo KGS 254 M
Die Neigung lässt sich nur einseitig einstellen. Damit spielt die Metabo-Kappsäge in einer Liga mit der deutlich teureren Bosch GCM 8 SJL. Lediglich die Premium-Geräte lösen die Neigungsfunktion noch besser durch beidseitiges Kippen des Gerätes. Das macht aber nichts: Im schlimmsten Fall musst du das Werkstück einmal drehen.
Die Schnittkapazität ist im Allgemeinen recht ordentlich. In dieser Disziplin landet die Maschine in den vorderen Rängen im Test.
| Winkel | Schnittkapazität |
| 90 Grad | 305 x 92 |
| 45 Grad Gehrung | 205 x 92 |
| 90 Grad Gehrung | 305 x 47 |
| Maximaler Winkel | |
| Gehrung | 47/47 |
| Neigung | 47/2 |
Metabo KGS 254 M im Praxistest
Niederhalter
Der Niederhalter sichert das Werkstück beim Sägen gegen Wegrutschen. Metabo hat sich mächtig ins Zeug gelegt und der KGS 254 M einen Niederhalter spendiert, der sich sehen lassen kann. Das Prinzip ist einfach: Mit einem Schraubgewinde kannst du die Feineinstellung des Niederhalters durchführen. Dieses Gewinde kann aber über einen Druckknopf ausgesetzt werden. Das führt dazu, dass du die Grobeinstellung ohne lästiges Schrauben durchführen kannst.
Im Alltag schont das die Zeit und Nerven. Metabo sichert sich mit dieser Konstruktion den zweiten Platz in diesem Teilgebiet und bleibt nur hinter der (1.000,-€ teureren) Festool Kapex zurück.
Der Niederhalter kann übrigens auch von vorne in die Maschine gesteckt werden, um das Werkstück nicht auf den Arbeitstisch, sondern gegen den Anschlag zu drücken.
Vibration und Sanftanlauf
Die Maschine läuft auf ruhigem Niveau. Größere Vibrationen, Erschütterungen und Unruhen im Lauf bleiben aus. Auch die Lautstärke entspricht dem Durchschnitt.
Über einen gesonderten Sanftanlauf verfügt die Kappsäge KGS 254 M nicht.
Ausriss
Die getestete Zug- und Kappsäge erzeugt im Vergleich keinen besonderen Ausriss. Du kannst dennoch das Arbeitsergebnis mit den folgenden Maßnahmen verbessern:
- Tauche nicht zu tief ein (der Austrittswinkel des Sägeblatts ist entscheidend)
- Säge mit geringem Vorschub
- Nutze ein großes Sägeblass
- Drehe die „gute“ Seite nach unten
Metabo KGS 254 M
5-Schnitt-Methode
Die 5-Schnitt-Methode ist ein Standardverfahren beim Testen von stationären Kreissägen. Hier werden fünf Schnitte durchgeführt, wobei sich Winkelfehler aufaddieren – und damit sichtbar werden.
Wir können der KGS eine durchschnittliche Winkeltreue bescheinigen. Die minimale Abweichung entspricht den anderen Geräten dieser Preisklasse und fällt in der Praxis nicht ins Gewicht.
Rahmen-Test
Beim Rahmen-Test werden für einen Rahmen alle 8 erforderlichen 45 Grad Schnitte mit der gleichen Einstellung gesägt, somit wird der Fehler verachtfacht und selbst kleinste Fehler sichtbar.
Die Metabo-Kappsäge spielt auch in dieser Disziplin auf hohem Niveau, kann aber nicht ganz mit dem Premium-Segment mithalten. Das Gute: Wenn du Rahmen bauen möchtest, drehe einfach nach jedem Schnitt dein Werkstück. Denn so kannst du den minimalen Winkelfehler (0,2° Abweichung bei acht Schnitten) einfach kompensieren.
Schnittbreite
In diesem Test wurde von unserem Schreiner ein gerader Schlitz in ein Stück Holz gesägt und die Schnittbreite gemessen. Von der gemessenen Schnittbreite wurde die Breite des Sägeblatts abgezogen. Bei einem perfekt rundlaufenden Sägeblatt dürfte es kein Unterschied in der Breite des Sägeblatts und der Schnittbreite kommen. Je größer des Unterschieds, desto unrunder läuft das Sägeblatt.
Hierbei fiel uns auf, dass das große Sägeblatt der Metabo 254 M leider minimal unruhig läuft. Deshalb erreicht die Maschine aus dem baden-württembergischen Nürtingen leider nur den 7. Platz.
Geschwindigkeitstest
Der Geschwindigkeitstest ist die entscheidendste Disziplin und attestiert den Kappsägen ihre Praxistauglichkeit – oder eben nicht. Durchgeführt wurden 10 Schnitte mit unterschiedlichem Winkel (Gehrung, Neigung) und die benötigte Zeit für alle Schnitte gemessen. Gleichzeitig bekommen die Tester einen guten Eindruck, wie schnell sich die Winkel einstellen lassen.
Die Maschine belegt einen hervorragenden dritten Platz und landet damit knapp hinter den beiden teuersten Maschinen.
Zu den praxisrelevanten Vorteilen zählen:
- Der Griff liegt sehr gut in der Hand
- Die Sägeblattabdeckung lässt sich gut entriegeln
- Die Entriegelung der Gehrungseinstellung ist intuitiv bedienbar
- Die Entriegelung für Neigungseinstellung gut erreichbar, da seitlich an der Maschine
- Auffällig leichtgängige Neigungseinstellung
Die wenigen Nachteile sind:
- Die Gehrungseinstellung etwas schwergängig
- Die Maschine verfügt über keine Einrastpunkte zur Neigungseinstellung
Transport
Willst du deine neue Kappsäge häufig zur Montage mit auf die Baustelle nehmen? Dann musst du bedenken, dass die Kappsägen mit hoher Schnittkapazität auch größer und schwerer sind. Das schlägt auch bei der Metabo KGS 254 M negativ zu buche. Gelegentliche Transporte sind zwar möglich – aber das Herumwuchten dieser massiven Maschine kostet dich schon etwas kraft.
Wen das nicht abschreckt, den erwartet eine clevere Kabelaufwicklung und ein ergonomischer Griff mit angenehmer Gummierung für hohen Tragekomfort. Alle anderen sollten nochmal einen Blick auf die deutlich kleinere Metabo KGS 216 M werfen.
Sicherheit
Absaugung
Leider kann die Staubabsaugung bei dieser ansonsten erstklassigen Zug- und Kappsäge nicht ganz mit der starken Konkurrenz aus dem Hause Bosch (GCM 8 SJL) mithalten. Wenn du dich also für die Metabo Kappsäge KGS 254 M entscheidest, wirst du feststellen, dass trotz der Absaugung noch viele Späne auf deiner Arbeitsplatte zurückbleiben.
Unabhängig davon solltest du immer eine Schutzbrille und eine Atemmaske tragen.
Lautstärke
Interessanterweise waren alle Kappsägen im Test nahezu gleich laut. Eine Messung liefert hier keine weiteren Erkenntnisse. Da die Maschinen alle laut sind, solltest du unbedingt einen Ohrenschutz verwenden, um dein Gehör nicht zu schädigen.
Sägeblattabdeckung
Im Metabo KGS 254 M Test fällt auf, dass die Maschine über die beste Sägeblattabdeckung verfügt. Diese fährt sehr leicht zurück und behindert die Arbeit nicht. Auch der gelegentlich notwendige Sägeblattwechsel ist schnell und einfach durchgeführt.
Standfestigkeit
Die Kappsäge 254 M aus dem Hause Metabo steht fest und absolut sicher auf dem Arbeitstisch. Du musst lediglich darauf achten, dass dieser ausreichend dimensioniert ist, damit sie kippsicher steht und gegen Wegrutschen geschützt ist.
Einer der wenigen Nachteile der Kappsäge 254M ist der erhöhte Platzbedarf mit einem Abstand von 60cm zur Wand. Das ist nichts für kleine Werkstätten. Der Bedarf liegt vor allem an der langen Zugschiene. Diese wiederum ist entscheidend für die Schnittkapazität bei größeren Brettern oder Platten. Hier musst du dich entscheiden: Platz oder Schnittkapazität?
Zubehör
Im Lieferumfang enthalten ist neben der Säge mit dem Anschlusskabel auch noch ein mittleres Sägeblatt. Dieses ist ein echter Alleskönner- nicht zu grob und nicht zu fein.
Im Handel erhältlich sind daneben weitere Sägeblätter für andere Anwendungsfälle und für andere Materialien.
Außerdem kannst du einen passenden Arbeitstisch erwerben, der deiner Metabo-Kappsäge den nötigen Halt gibt.
Pflege & Wartung
Generell zählen Kappsägen zu den eher wartungsarmen Zeitgenossen unserer Werkstätten. Dennoch wünschen auch sie sich ab und an ein wenig Zuneigung. Die Maschine dankt es dir mit einer langen Haltbarkeit und – das ist das wichtigste – mit hoher Präzision.
Ein Tröpfchen Öl für bewegliche Teile, ein neues Sägeblatt, wenn das alte stumpf ist und ein sehr seltenes Kalibrieren der Winkel und Anschläge, verleihen der Maschine neuen Glanz. Zusätzlich kannst du den Laser ab und zu justieren und wieder in der Flucht zum Sägeblatt ausrichten. Mehr ist an Pflege nicht erforderlich.
Fazit
Die Metabo KGS 254 M liegt im Preis- Leistungstest knapp hinter der KGS216M und der Bosch GCM 8 SJL. Dies erreicht sie mit einem hervorragenden Laser, einer guten Verarbeitung und einfachen Neigungs- und Gehrungseinstellungen. Auch mit dem leicht durchführbaren Sägeblattwechsel kann die Metabo Punkte sammeln
Negativ fällt auf, dass die Staubabsaugung deutlich schlechter als beispielsweise bei Bosch ist. Die anderen minimalen Nachteile (nur einseitige Gehrungseinstellung und hoher Platzbedarf) schaffen es nicht, das überzeugende Gesamtbild einzutrüben.
Service- und Support werden bei Metabo großgeschrieben – und so können wir eine klare Empfehlung im Metabo KGS 254 M Test aussprechen.
