Metabo KGS 216 M Test
Die Kappsäge Metabo KGS216 M ist im Preis-Leistungs-Test nicht von der Konkurrenz zu übertreffen – und geht als Sieger hervor. Das liegt vor allem an dem attraktiven Preis von knapp 180 EUR, für den du eine Kappsäge erhältst, die hochwertig verarbeitet, durchdacht konstruiert und mit sinnvollen Funktionen ausgestattet ist. Der Hersteller aus dem baden-württembergischen Nürtingen macht mit dem Konzept der KGS216M aus unserer Sicht vieles richtig.
Leider können wir das nicht von allen Herstellen der konkurrierenden Kappsägen behaupten. Die ein oder andere Schwäche konnten wir natürlich auch bei der Metabo-Kappsäge ausmachen. Zu nennen ist hierbei die Schnittkapazität im Vergleich zu ihrer großen Schwester oder die fehlenden Einrastpunkte in Sachen Neigungseinstellung.
Diese und weitere Ergebnisse unseres Tests stellen wir dir in diesem Artikel ausführlich vor.
Metabo KGS 216 M Preisvergleich
Haptik und Verarbeitung
Die Qualität der Verarbeitung ist, wie eingangs erwähnt, sehr gut. Der verwendete Kunststoff ist hochwertig und an der Kappsäge sind keine scharfen Kanten zu finden. Zudem sind die Schrauben, Regler und Schalter gut verarbeitet, sodass wir an dieser Stelle keine Mängel ausmachen können. Maschinen anderer Hersteller- wie Einhell und Scheppach- erreichten hier deutlich schlechtere Ergebnisse.
Die Teile der KGS 216 M, die einem besonders hohen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sind, fertigt Metabo aus Stahl bzw. Aluminium. Dazu gehört etwa der Arbeitstisch, die Führungen, Gewinde und Anschläge.
Kalibrierung
Die Bestimmung der Kalibrierung der Metabo KGS21M von Werk aus ist ein weiteres Kriterium, das Aufschluss über die Qualität gibt, weshalb wir es im Test berücksichtigt haben.
Selbstverständlich kannst du deine Kappsäge auch nachkalibrieren, wenn bspw. die Winkel mit den Rastpunkten nicht übereinstimmen. Der Aufwand für die Kalibrierung unterscheidet sich je nach Hersteller und Modell.
Als Heim- und Handwerker möchtest du nach dem Kauf möglichst direkt mit der Kappsäge arbeiten. Wir haben deshalb die gängigsten Winkel mit einem Winkelmesser geprüft und kommen zu dem Ergebnis, dass die Winkel der Metabo KGS 216 M sehr gut eingestellt sind.
Wichtig ist neben der Winkeleinstellung auch die Ebenheit der Arbeitsfläche, der Anschläge und des Tisches. Dank der hervorragenden Verarbeitung weisen diese eine hohe Präzision auf. Auch im Bereich Spiel und die Führung konnte die Metabo KGS 216 M im Test überzeugen, da sie sich sehr leichtgängig bewegen lässt.
Bedienung und Einstellung
Griff
Der Griff der KGS 216 M hat uns während der Tests sehr gut gefallen. Er liegt dank der Gummierung angenehm und sicher in der Hand. Neben der guten Position fiel uns auch die intuitive Bedienung positiv auf.
Gehrungseinstellungen
Die Einstellung der Gehrung ist im Vergleich zur Neigung etwas schwergängiger, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Leider gibt es keine Deaktivierung der Einrastpunkte.
Leider gibt es keine Deaktivierung der Einrastpunkte, das kann in sehr seltenen Fällen etwas hinderlich sein. Und zwar immer dann, wenn du einen Winkel benötigst, der ganz knapp neben dem Einrastpunkt liegt. Im Alltag sollte dies jedoch nur selten vorkommen, dass du beispielsweise mit 45,5° sägst – dann ist eben etwas Fingerspitzengefühl nötig.
Positiv ist uns aufgefallen, dass die Skala einen guten Kontrast hat. Das erleichtert das Ablesen auch für den Fall, dass etwas Sägemehl auf der Skala landet.
Die einzelnen Angaben zur Neigung sind etwas enger gestaltet. Das spart Platz und lässt sich dennoch gut und vor allem von oben sehr gut ablesen. Die Neigung kannst du, wie bei der größeren KGS 254 M, leichtgängig einstellen. Dass es keine vordefinierten Rastpunkte gibt, wird von uns zwar bemängelt, störte im Test aber weniger als zunächst angenommen.
Laser
Der Einlinienlaser der Metabo KGM 216 M ist netzbetrieben, was bedeutet, dass du keine separaten Batterien wie etwa bei der konkurrierenden Makita-Säge benötigst. Du kannst den Laser gut und zügig sowohl parallel zum Sägeblatt- als auch für den entsprechenden Winkel ausrichten.
Anschlag
Mit dem Anschlag der Metabo-Säge sind wir sehr zufrieden, da er sich leichtgängig und unkompliziert bedienen lässt und auch den hohen Ansprüchen unseres Schreiners an die Präzision gerecht wird.
Sägeblattwechsel
Das Sägeblatt muss je nach Bedarfsfall bzw. von Zeit und Zeit gewechselt werden, weshalb es hilfreich ist, wenn der Wechsel des Blattes unkompliziert möglich ist. Im Test erreichte die Metabo KGS 216 M in dieser Kategorie die Bestplatzierung, und liegt damit gleichauf mit Leistungssieger aus dem Hause Festool.
Der Wechsel des Sägeblatts geht sehr einfach und schnell vonstatten. Das liegt vor allem daran, dass du weder die Sägeblattabdeckeng noch andere Teile demontieren musst. Zudem sind alle erforderlichen Schrauben und Hebel gut erreichbar.
Funktionen der Metabo KGS 216 M
Überblattung
Bei einer Überblattung wird das Material von zwei Werkstücken jeweils um die halbe Stärke ausgespart, sodass diese ineinandergreifen und eine stabile Verbindung ergeben. Diese bekannte Form der Verbindung kannst du bspw. für Eck- oder Kreuzverbindungen verwenden.
Mit einer Kappsäge kannst du Überblattungen komfortabel erstellen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass dein Gerät über einen Tiefenanschlag verfügt, der das Eintauchen des Sägeblattes begrenzt. Die KGS 216 M von Metabo verfügt über einen Tiefenanschlag, der sich einfach und effektiv mit einer Schraube für die Tiefe justieren lässt, weshalb du ohne weiteres Überblattungen erstellen kannst.
Drehzahleinstellung
Die Drehzahl kannst du mit der Metabo KGS 216 nicht einstellen, weshalb eine Verarbeitung von Aluminium nur eingeschränkt möglich ist. Die Metabo KGS 305 M könnte dir diesen Luxus bieten, das nötige Kleingeld (ca. 400 €) vorausgesetzt.
Schnittkapazität der Metabo KGS 216 M
Der größte Nachteil der KGS 216 M ist wohl die Schnittkapazität, was an den Abmessungen des Sägeblatts (216 x 30mm) liegt.
Je nach dem für welche Anwendungen du die Kappsäge verwenden möchtest, kommt dieses Modell an seine Grenzen. Das ist unter anderem bei Balken, die einen großen Durchmesser haben der Fall.
Wenn du jedoch ein leichte, mobile Kappsäge für wechselnde Standorte benötigst um damit Parkett, Vynil oder ähnliches Material zu trennen, ist möglicherweise die KGS216M genau das passende Modell für dich. Ansonsten kannst du einen Blick auf die etwas größere KGS 254M werfen.
Winkel | Schnittkapazität |
90 Grad | 305 x 65 |
45 Grad Gehrung | 205 x 65 |
90 Grad Gehrung | 305 x 36 |
Maximaler Winkel | |
Gehrung | 47/47 |
Neigung | 47/2 |
Metabo KGS 216 M im Praxistest
Niederhalter
Einen hervorragenden zweiten Platz gibt es im Test mit der Metabo KGS 216 M für die gelungene Konstruktion des Niederhalters. Geringfügig besser hat es nur die Konkurrenz der Marke Festool gelöst.
Der Niederhalter ist mit einem gut sichtbaren, roten Knopf versehen, mit dem du im ersten Schritt eine schnelle Einstellung vornehmen kannst. Das ist vor allem hilfreich, wenn du abwechselnd unterschiedliche Materialstärken bearbeiten möchtest.
Bei Geräten anderer Hersteller musst du die Stellschraube vollständig hoch bzw. herunterdrehen, was nervenaufreibend sein kann (wir sprechen leider aus Erfahrung). Dank dem Schnellspanner von Metabo gehört dies der Vergangenheit an. Nachdem die grobe Fixierung vorgenommen wurde, kann du den Niederhalter mit dem Drehrad präzise festziehen.
Du hast auch die Möglichkeit, den Niederhalter vorne in die Maschine zu stecken, um so das Werkstück gegen den Anschlag zu drücken.
Vibration und Sanftanlauf
Der Anlauf der KGS 216 M war im Test etwas härter als bei den Bosch-Varianten, aber alles in allem gut. Die Vibrationen, die sich während des Sägens entwickeln, halten sich auch in Grenzen, weshalb die Metabo Kappsäge hier im Mittelfeld landet.
Ausriss
Ausrisse, die während dem Sägen entstehen können, sollen wo es geht vermieden werden. Um Ausrisse zu vermeiden kannst du folgendes beachten:
- nicht tiefer als nötig sägen um den Austrittswinkel möglichst gering zu halten
- mit geringem Vorschub, sprich langsam sägen
- Sägeblatt mit vielen Zähnen verwenden
Für die Metabo KGS 216 M können wir sagen, dass sich während dem Test durchgehend wenige Ausrisse zeigten.
Metabo KGS 216 M
5-Schnitt-Methode
Die Winkelgenauigkeit für 90°-Längsschnitte haben wir mit der 5-Schnitt-Methode geprüft. Im Test konnten wir hierbei einen Winkelfehler von 0,1 Grad. Das entspricht einer Abweichung von 0,17mm auf 10 cm feststellen. Das liegt im mittleren Bereich und ist was die Präzision angeht annehmbar.
Rahmen-Test
Um die Genauigkeit der Metabo KGS 216 M bei 45 Grad Neigung bzw. Gehrung zu prüfen, haben wir den Rahmen-Test durchgeführt. Hierbei werden die acht benötigten 45 Grad Schnitte mit derselben Einstellung gesägt.
Dadurch werden eventuelle Fehler um den Faktor 8 multipliziert und entsprechend sichtbar. Die KGS 216 wies einen Fehler von 0,2 Grad auf, was gut ist und nur bei sehr präzisen Arbeiten ins Gewicht fällt. Durch Drehen des Werkstücks bei jedem Schnitt kannst du den minimalen Fehler übrigens geschickt ausgleichen.
Schnittbreite
Dass die Schnittbreite ausschließlich durch die Stärke des Sägeblatts bestimmt wird, ist die Wunschvorstellung wie dieser Test zeigt. Um die tatsächliche Schnittbreite der Metabo KGS 216 M haben wir einen Schlitz in einen Holzbalken gesägt und nachgemessen.
Die Idee dahinter ist, dass es bei einem rundlaufenden Sägeblatt keine großen Unterschiede zwischen dem Sägeblatt und der Breite des Schlitzes geben dürfte. Wenn es große Abweichungen gibt, deutet das darauf hin, dass das Sägeblatt unrund läuft.
Die KGS 216 M liegt mit einer Abweichung von 0,6mm im hinteren Feld, was die Abweichung angeht. Ein Wert der für Heimwerker jedoch zu vernachlässigen sein dürfte. Die präziseste Maschine von Bosch (GCM 8SJL) kam auf 0,15mm.
Geschwindigkeitstest
Bei dem Geschwindigkeitstest haben wir die jeweils getestete Kappsäge ganzheitlich betrachtet. Hierzu wurden 10 verschiedene Schnitte mit unterschiedlichen Neigungs- und Gehrungswinkeln durchgeführt und für alle Schnitte und Einstellungen die Zeit gemessen.
Das hervorragende Ergebnis von 2:47 Minuten kann sich sehen lassen. Nur vier Sekunden haben der Metabo KGS216 M im Test gefehlt um auf Platz 1 (Festool) zu landen.
Für das gute Ergebnis waren unter anderem die einfachen und intuitiven Einstellungen verantwortlich. Beispielsweise ließen sich Sägeblattabdeckung und die Gehrungseinstellungen sehr gut entriegeln. Freude bereitet auch die sehr leichtgängige und gut erreichbare Neigungseinstellung.
Verbesserungspotential sehen wir in der Gehrungseinstellung. Die ist zeitweise etwas schwergängiger.
Wenn dies und zusätzlich Einrastpunkte bei den Winkeln für die Einstellung der Neigung vorhanden wären, könnte es für die KGS 216 M in dieser Testkategorie sogar für Platz 1 reichen.
Transport
Mit weitem Abstand lässt die Metabo KGS 216 M die Konkurrenz in der Kategorie „Transport“ hinter sich. Aufgrund der kompakten Größe und den kleinen Maßen (760 x 475 x 340 mm) kannst du diese Säge flach zusammenklappen und gut in einem Schrank oder in der Werkstatt verstauen.
In zusammengeklappten Zustand kannst du das Gerät komfortabel tragen, was nicht zuletzt an dem überschaubaren Gewicht von 13,5kg und dem gummierten, ergonomischen Tragegriff liegt. Dank der Kabelaufwicklung, besteht auch keine Stolpergefahr, während du die Kappsäge an einen anderen Standort stellst.
Da sie in jeden Kofferraum passt, eignet sich der kleine Alleskönner perfekt, um sie auf die Montage mitzunehmen.
Sicherheit
1000372
Absaugung
In Sachen Absaugung gibt es Maschinen anderer Hersteller, die in dieser Kategorie deutlich besser abschneiden. Dazu gehört bspw. die GCM 8 SJL der Marke Bosch, die aufgrund einer Zweipunktabsaugung den vordersten Rang belegt.
Bei der KGS wird auch Staub abgesaugt, wenn auch nicht so effizient wie gewünscht. Nach dem Sägen bleibt deshalb etwas Staub auf der Arbeitsplatte zurück.
Lautstärke
In der Lautstärke unterscheiden sich die getesteten Kappsägen der verschiedenen Hersteller kaum. In jedem Fall solltest du beim Arbeiten Ohrschützer tragen.
Sägeblattabdeckung
In Sachen Sägeblattabdeckung können wir der Metabo KGS 216 M ein sehr gutes Testat ausstellen. Die Entriegelung der Abdeckung ist intuitiv gestaltet, und lässt sich daher schnell bedienen. Insbesondere verhakt sie sich nicht und funktioniert insgesamt sehr leichtgängig.
Standfestigkeit
Trotz der geringen Größe und des überschaubaren Gewichts, steht die KGS 216 M von Metabo erstaunlich solide auf dem Arbeitsich, sodass ein sicheres Arbeiten jederzeit möglich ist.
Zubehör
Im Lieferumfang ist neben der Kappsäge auch ein Sägeblatt vorhanden. Das Sägeblatt hat 40 Zähne und ist damit weder zu fein noch zu grob, weshalb du es vielseitig einsetzen kannst. Für spezifischere Arbeiten kannst du dir natürlich Ersatzsägeblätter kaufen.
Ein Arbeitstisch wird in der Grundversion nicht mitgeliefert. Den KSU 251 kannst du für derzeit knapp 130 EUR separat- oder zusammen im Set mit der Metabo KGS 216 M kaufen.
Pflege & Wartung
Vor allen Arbeiten an deinem Werkzeug solltest du den Netzstecker ziehen und dich genaustens an die Bedienungsanleitung halten.
Um lange Freude an deiner Metabo Kappsäge zu haben, sollten du sie nach jedem Einsatz reinigen. Am besten nutzt du hierfür einen Druckluft-Kompressor. Damit kannst du den feinen Holzstaub auch aus engen Rillen pusten. Alternativ nimmst du einfach deinen Staubsauger oder einen Handfeger.
Fazit
Die Metabo KGS 216 M ist eine hochwertige Kappsäge, die neben einem sehr guten Preis- Leistungsverhältnis eine ganze Reihe von weiteren Vorteilen mitbringt. Dazu gehören unter anderem die Gehrungseinstellungen, die übersichtlich gestaltet sind und entsprechende Rastpunkte haben. Hervorzuheben ist auch die leichte Entriegelung, um die Neigungseinstellung vorzunehmen. Leider gibt es hier keine Rastpunkte, was etwas nachteilig ist.
Begeistert hat uns im Test definitiv auch der Sägeblattwechsel. Diesen hast du Dank der Spindelarretierung sehr schnell und unkompliziert vorgenommen. Hier kann sich der ein- oder andere Hersteller die KGS 216 M als Beispiel nehmen.
Zu bemängeln gibt es unter anderem die Absaugung, die aus unserer Sicht effizienter hätte sein können. Bedenken solltest du auch die Schnittkapazität,die aufgrund des Sägeblattes etwas geringer ausfällt als bei der KGS 254 M.
Dank der kompakten Größe, dem guten Laser und dem hohen Tragekomfort ist die KGS 216M die perfekte Maschine für Bodenleger-Arbeiten.
Wer über die kleineren Einschränkungen hinwegsehen kann und eine Kappsäge mit einem sehr guten Preis- Leistungsverhältnis sucht, dem können wir die Metabo KGS 216 M sehr empfehlen.