Graef CM800 Test

In diesem Artikel widmen wir uns einer Kaffeemühle aus dem Hause Graef. Für den Test der Graef CM 800 kauften wir uns die Kaffeemühle bei einem Versandhändler und begannen, diese nach unserem Prüfprotokoll zu testen. Bevor wir euch die Ergebnisse vorstellen, möchten wir ein paar Worte zum Hersteller verlieren.

Die Firma wurde 1920 von den Brüdern Graef (gesprochen: „Greef“) in Deutschland gegründet und wird derzeit in vierter Generation von der Familie geführt. Neben Haushaltsgegenständen wie Schneidemaschinen und Wasserkocher hat Graef auch eine Vielzahl an Geräten rund um die Kaffeezubereitung im Sortiment.

Eines davon ist die Kaffeemühle Graef CM 800*. Die in Deutschland hergestellte Mühle ist sehr beliebt, weshalb sie regelmäßig in den Top 3 der Amazon-Besteller Liste vertreten ist und sogar die Stiftung Warentest eine gute Note (2,1) vergibt.

Zusammenfassend können wir sagen, dass die Graef CM800 Kaffee- und Espressomühle in unserem Test den ersten Platz aller getesteten Mühlen belegt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist bei dieser Mühle nicht zu übertreffen. Für derzeit 129,99 € bekommst du eine Kaffeemühle, die hochwertig verarbeitet ist, ein erstklassiges Mahlergebnis liefert und die Möglichkeit einer umfassenden Reinigung bietet. Verbesserungswürdig ist der Totraum, der seitens des Herstellers reduziert werden sollte.“ In den kommenden Kapiteln findest du Details und Erläuterungen zu unserem Testergebnis.

Graef CM800 Preisvergleich


Verarbeitung


Die Graef CM 800 Kaffeemühle hat ein zeitloses Design, weshalb die Mühle in nahezu jede Küche passen dürfte. Das Silber lackierte Gehäuse der Maschine ist aus Aluminium gefertigt, was zusätzlich zu Motor und Mahlwerk für das Gewicht von 2,63kg sorgt. Bei der Graef CM800 wurde im Vergleich zu den anderen Kaffeemühlen sehr wenig Kunststoff verarbeitet, was uns im Test positiv aufgefallen ist. Das verwendete Material hinterlässt einen wertigen Eindruck und durch das matte Finish sind Fingerabdrücke kaum zu erkennen.

Die Bodenplatte ist fest mit dem Gehäuse verbunden und lässt sich daher nicht abnehmen. Wir finden das vorteilhaft, da so kein zusätzliches Spaltmaß existiert indem sich Kaffeemehl ablagern kann. Die Platte hat eine kleine Einlassung für die Antirutschmatte. Diese ist aus Kunststoff gefertigt und sehr einfach zu reinigen. Unter der Matte verbirgt sich eine kurze Anleitung, wie du den Mahlkranz für die Reinigung abmontierst.

Die Verarbeitung ist erstklassig und lässt keine Wünsche offen, weshalb die Mühle bei entsprechender Pflege lange Freude bereitet.

„Auf der Unterseite der Kaffeemühle ist ein Aufkleber mit technischen Details vorhanden. Auf diesem ist auch der Hinweis „CM80“ zu sehen. Das ist bei unserer Graef Mühle auch der Fall. Der Hinweis bezieht sich jedoch auf die Produktserie und hat nichts mit dem Modell zu tun. Die Graef CM80 unterscheidet sich erheblich von der Graef CM800 (siehe häufig gestellte Fragen).“

Anleitung zur Entfernung des Mahlkranzes

Bedienung und Funktionen


Die Graef-Mühle ist mit einer Reihe an Funktionen ausgestattet, die wir uns in diesem Kapitel näher anschauen. Der Aufbau ist sehr einfach, da das Gerät im Grunde genommen fast vollständig aufgebaut geliefert wird. Du musst nur die Antirutschmatte einlegen und den Bohnenbehälter montieren. Dieser bietet eine nützliche Funktion, indem er an der schmalsten Stelle mit einem Schiebeverschluss versehen wurde. Das ist sehr praktisch, wenn du den Behälter abnehmen möchtest, um einen Blick ins Mahlwerk zu werfen, ohne die Bohnen umzuschütten. Der Verschluss schiebt sich nach dem Betätigen des kleinen Hebels in die Öffnung, durch die normalerweise die Bohnen ins Mahlwerk fallen würden. Du kannst nun den Bohnenbehälter abnehmen und zum Beispiel die Mühle reinigen.

Test Mahlgradeinstellung Graef CM800


Den Mahlgrad der Graef CM 800 kannst du auf eine von 40 verschiedenen Stufen einstellen. Die Bandbreite an unterschiedlichen Mahlgraden ist wichtig und stellt einen großen Unterschied zu günstigen Kaffeemühlen anderer Hersteller, dar. Um den Mahlgrad einzustellen drehst du den Mahlkranz entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn.

Eine Skala von 0 – 40 zeigt dir deine jeweilige Einstellung an. Der Kranz gibt bei Betätigung ein leichtes haptisches Feedback, das sehr angenehm ist. In unserem Test glänzte die Graef CM 800 mit großer Flexibilität, um Kaffeemehl für Kaffeespezialitäten wie Espresso, Filterkaffee, French Press oder ColdBrew zuzubereiten. Sollte deine Mühle dennoch zu fein oder zu grob mahlen, kannst du diese feinjustieren. Wie die Feinjustierung der Mahlgradeinstellung bei der Graef CM800 funktioniert, findest du in der Bedienungsanleitung unter dem Stichwort „Feineinstellung“.

Mahlgradeinstellung der Graef CM 800

Timer und Tassenvorwahl


Ein Timer ist eine nützliche Funktion, um die von dir benötigte Menge an Kaffeemehl präzise zu mahlen. Wenn der Timer gut eingestellt ist, kann so verhindert werden, dass zu viele oder zu wenige Bohnen gemahlen werden.

Interessanterweise sind viele günstige Mühlen mit einem Timer ausgestattet, der aber in den meisten Fällen nicht richtig funktioniert. In unserem Kaffeemühlen-Test hält nur der Timer der 450 EUR teuren Eureka-Maschine was er verspricht.

Ein Timer für die Tassenvorwahl wurde beim Testsieger Graef CM800 im Vergleich zur Graef CM900 nicht verbaut. Sehr nützlich ist jedoch die Auto-Funktion, um Bohnen für deinen Espresso direkt in den Siebträger zu mahlen.

Schalter für on-demand Funktion

Hierfür spannst du deinen Siebträger in den zugehörigen Halter ein. Dieser wird in zwei Varianten mit Durchmessern von 60 und 70mm mitgeliefert. Wenn der Siebträger den Kontaktschalter unterhalb des Halters berührt, beginnt der Mahlvorgang. Dieser dauert so lange an, wie der Kontakt besteht. Erfahrene Nutzer können nun die Sekunden zählen, um die gewünschte Menge Kaffeemehl zu mahlen. Wir empfehlen, nur die Menge Kaffee zu mahlen, die für den Brühvorgang benötigt wird. So sorgst du dafür, dass die Bohnen nicht austrocknen und an Aroma verlieren.

Am besten wiegst du hierzu du die Bohnen mit einer Waage ab. Für Filterkaffee rechnen wir mit etwa 60g Kaffee auf einen Liter Wasser. Für eine Tasse mit 250ml sind das ca. 15g Kaffee. Sollte deine Waage keine genauen Ergebnisse liefern, kannst du auch eine Kaffeewaage*, wie dieser nutzen.

Auffangbehälter


Der mitgelieferte Auffangbehälter aus Kunststoff hat ein Fassungsvolumen von etwa 100g. Dank der aufgedruckten Skala dient er deshalb als erste Orientierung wie viel Bohnen gemahlen wurden. Da diese aber recht ungenau ist, empfehlen wir dir wie oben erwähnt auf eine Kaffeewaage zurückzugreifen.

In unserem Test hatten wir mit den Auffangbehältern vieler Kaffeemühlen Schwierigkeiten aufgrund der statischen Aufladung des Kaffeepulvers. Das Pulver haftet dann an den Seiten des Auffangbehälters. Nachdem man den Deckel abnimmt, verteilten sich Kaffeepartikel an dem Gehäuse der Maschine und auf der Arbeitsplatte.

Die Graef CM 800* hat dieses Problem nicht, da die statische Aufladung dank des Schaufelrads aus Aluminium aufgehoben wird. Wenn du deine Mühle für die ausführliche Reinigung auseinanderschraubst, fällt diese hilfreiche Konstruktion sofort ins Auge.

Totraum


Als Totraum wird der Platz im Inneren der Maschine zwischen dem Kaffeemehlauswurf und dem Mahlwerk bezeichnet. In diesem toten Raum kann sich Kaffeemehl ansammeln, das beim nächsten Mahlvorgang dein gewünschtes Mahlergebnis negativ beeinflusst. Das kann daran liegen, dass die Mahlgradeinstellung des Vortags gröber war, du andere Kaffeebohnen benutzt oder das Kaffeemehl des Totraums in der Zwischenzeit schlicht an Aroma verloren hat.

Viele Barista schütten deshalb den ersten Bezug des Kaffeemehls weg. Wenn du die Mühle vorher gereinigt hast und du auch den Totraum säubern konntest, ist das nicht notwendig. Leider ist diese gründliche Reinigung nicht bei allen Mühlen möglich. Doch heirauf gehen wir später näher  ein. Der Totraum der Graef CM 800 ist im Vergleich zur direkten Konkurrenz, wie etwa der Baratza Encore, deutlich höher. Dieser beträgt ca. 4 Gramm, was dem Mahlgut eines halben Espresso entspricht. Wenn du das maximale Ergebnis für Kaffee erzielen willst, empfehlen wir dir, den ersten Bezug zu entsorgen.

Mahlwerk


Die Graef CM 800 ist mit einem hochwertigen Kegelmahlwerk aus Edelstahl ausgestattet. Dieses mahlt mit etwa 800 – 900 Umdrehungen pro Minute, was für einen guten Durchsatz sorgt. Das Kaffeemehl wird dennoch schonend gemahlen, sodass das Mahlgut nicht zu viel Wärme ausgesetzt wird.

Kegelmahlwerk Graef CM800

Homogenität Mahlgut


Die Homogenität des Mahlguts ist ausgezeichnet, weshalb die Graef CM800 im Test die volle Punktzahl erreicht. Die gemahlenen Kaffeeteilchen sind nahezu gleich groß und das, egal ob du Bohnen für French Press, ColdBrew (sehr grob) oder Espresso (sehr fein) mahlen möchtest. Je feiner du den Mahlgrad bestimmst, desto länger braucht die Mühle, um die Kaffeebohnen zu mahlen. Das ist ganz normal und ist nicht auf mangelnde Qualität der Maschine zurückzuführen.

Zubereitungsart


Mit der Graef CM800 kannst du 40 verschiedene Mahlgrade einstellen. Mit dem gemahlenen Kaffeemehl lässt sich die komplette Bandbreite von Mokka, Espresso bis hin zu Filterkaffee, French Press, ColdBrew und Aero Press zubereiten.

Wir haben verschiedene Zubereitungsarten getestet und die Ergebnisse waren durchweg sehr lecker. Genaue Mahlgradeinstellungen für die Graef CM800 zu empfehlen, ist nicht möglich, da die Mühlen sich von Werk aus unterscheiden können und Kaffee ein Naturprodukt ist. Es gibt einige Faktoren, die auf den Mahlgrad Einfluss haben. Dazu gehören der Ölgehalt der Bohnen, wie lange die Bohnen Sauerstoff ausgesetzt waren oder der unterschiedliche Röstzeitraum. Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Kaffeesorten die existieren. Diese und weitere Faktoren machen es uns leider unmöglich, dir einen genauen Mahlgrad zu nennen. Als erste Orientierung haben wir dir jedoch unsere Mahlgradeinstellung aufgelistet

  • Espresso: 5
  • Filterkaffee: 25
  • French Press: 30
  • ColdBrew: 34

Zubereiteter Espresso Graef CM800

Pflege und Reinigung


Die regelmäßige Reinigung deiner Mühle ist ein wichtiger Bestandteil der Kaffeezubereitung. Wir geben zu, dass sich das im ersten Moment etwas merkwürdig anhört. Wenn du deine Mühle nicht regelmäßig reinigst und pflegst, leidet darutner leider Qualität deines Kaffees. Das liegt daran, dass sich die Kaffeereste absetzen und oxidieren, verschiedene Bohnensorten sich vermischen und das in den Bohnen enthaltene Öl ranzig wird. Darum empfehlen wir dir, deine Mühle mindestens einmal pro Woche gründlich zu reinigen.

Wir unterscheiden zwischen der oberflächlichen und der gründlichen  Reinigung. Bei der oberflächlichen Reinigung benötigst du kein Werkzeug. Bevor du beginnst schalte bitte unbedingt die Mühle aus und trenne sie vom Strom. Bitte achte darauf, dass du bei der Reinigung der Mahlwerke keinerlei Wasser oder feuchte Tücher benutzt.

Danach entfernst du den Kaffeebohnenbehälter und anschließend den Mahlkranz, der vorher entriegelt werden muss. Dafür gibt es auf der Rückseite der Maschine einen Knopf. Nun kannst du das obere Mahlwerk (das ist der kleine „Topf“ mit dem Loch in der Mitte) entnehmen und dann mit einem Staubsauger und einem Pinsel das gesamte Mahlwerk reinigen. Anschließend setzt du das Mahlwerk zusammen und kannst etwa 40g von einem Kaffeemühlenreiniger – wie dem Grindz – in den Bohnenbehälter einfüllen und diesen mahlen.

Reinigung mit Grinds Kaffeemuehlen Reiniger

Bei der gründlichen Reinigung montierst du auch den Mahlkranz und das obere Mahlwerk ab. Nun entfernst du mit einem Schraubenzieher vier Kreuzschlitzschrauben, um an das untere Mahlwerk zu gelangen. Jetzt kannst du mit einem Reinigungspinsel (ein herkömmlicher Borstenpinsel tut es auch) das Mahlwerk, das 5-teilige-Schaufelrad und den Totraum von den Überresten des Mahlguts befreien.

In unserem Espresso- und Kaffeemühlen Test konnte diese gründliche Reinigung nur bei wenigen Mühlen – unter anderem der Graef CM800 – vorgenommen werden. Beim Einsteigermodell der Graef CM702 war dies zwar auch möglich, jedoch nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand.

Reinigung der Graef CM800 mit Grindz

Fazit zum Graef CM800 Test


Graef CM800

Die Graef CM 800 erreichte im Test die Note „Sehr gut“ (1,3). Mit der hochwertigen Mühle kannst du Bohnen für Brühvarianten von Espresso über Filterkaffe bis hin zu ColdBrew mahlen.

Die Graef CM 800* ist eine vielseitige Kaffee- und Espressomühle und klarer Sieger in unserem Test, die in nahezu jedem Bereich Bestwerte erzielte. Die Kombination aus Preis- und Leistung ist bei der Kaffeemühle derzeit unschlagbar. Dank des hochwertigen Kegelmahlwerks aus Edelstahl ist das Mahlergebnis, sowohl in den feinen als auch in den groben Einstellungen sehr homogen.

Ein weiter Vorteil ist, dass du die Mühle vollständig reinigen kannst, indem du den Mahlkranz abnimmst und vier Schrauben entfernst. Leidglich zwei Nachteile haben wir feststellen können: Die fehlende Timerfunktion und den etwas zu großen Totraum. Insgesamt überwiegen für uns jedoch die Vorteile. Eine Mühle mit vergleichbaren Leistungen für einen Preis von 129,99 € gibt es derzeit nicht auf dem Markt. Wir sind rundum zufrieden mit unserer Graef CM800, weshalb wir die Kaffeemühle auch gerne weiterempfehlen und sie die Note „Sehr gut“ (1,3) erhält.

Einzelbewertungen


Häufige Fragen zum Graef CM800 Test


Was für Erfahrungen habt ihr mit der Graef CM800 gemacht?
Die Erfahrungen der Kaffeemühle Graef CM800 sind sehr positiv. Im Test überzeugt die Mühle durch elegantes Design, hochwertige Verarbeitung und homogenes Mahlgut. Ein Nachteil ist der Totraum, weshalb vor der Benutzung ein Bezug an Kaffeemehl entsorgt werden sollte.
Kann man mit der Graef CM800 auch Bohnen für Espresso und Filterkaffee mahlen?
Was ist der Unterschied zwischen der Graef CM800 und der Graef CM80?
Wie gut war die Graef CM800 im Test?
Soll ich lieber die Graef CM800 oder Graef CM900 Mühle kaufen?