Einhell oder Makita



Die Frage nach den beiden Werkzeugherstellern Einhell oder Makita beschäftigt viele Heim- und Handwerker.
Beide Unternehmen erfreuen sich großer Beliebtheit – und das zu Recht.

Beim Kauf eines Werkzeugs gilt es jedoch einiges zu beachten:
Soll einem deutschen Hersteller wie Einhell der Vorzug vor dem japanischen Traditionsunternehmen Makita gegeben werden?
Welches Akkusystem ist besser? Bietet Makita oder bietet Einhell ein besseres Verhältnis zwischen Preis- und Leistung?

Wir gehen der Sache auf den Grund und beleuchten die Unterschiede zwischen Makita und Einell in diesem
– mit gründlichen Produkttests unterfütterten – Artikel.

Akkusysteme von Einhell oder Makita
Wer hat die smarteren Akkus?

Makita und Einhell verfolgen gleichermaßen einen Systemgedanke bei den Akkus. Diese lassen sich bei beiden Herstellern entnehmen und in verschiedene Geräte desselben Herstellers einbauen.

Leider sind die Akkus unter den Herstellern nicht kompatibel. Betrachtet man diesen Gesichtspunkt, bedeutet das, dass es sinnvoll ist, möglichst viele verschiedene Geräte wie Akkuschrauber, Heckenschere, Bohrhämmer und Stichsägen der gleichen Marke zu kaufen.

Akku Ladeanzeige Makita
Akku-Ladeanzeige eines Makita-Schraubers

Zu beachten ist, dass es bei beiden Fabrikaten zwei Akkusysteme gibt:

  • 12 Volt Akkus für Aufgaben mit mittlerem Kraftbedarf (z.B. Akkuschrauber)
  • 18 Volt Akkus für Aufgaben mit hohem Kraftbedarf (z.B. Bohrhammer)

Die Akkus mit der Spannung von 12 Volt sind deutlich leichter und handlicher als die großen Brüder der 18-Volt-Klasse. Bei Einhell ist ein großer Vorteil, dass der 12 Volt-Akku sogar im Handgriff des Schraubers verschwindet und Einhell dadurch eine noch kompaktere Bauform erreicht als die japanische Konkurrenz.

12 Volt Akkuschrauber
Klein, kraftvoll & handlich

Die 12 Volt-Akkuschrauber von Makita und Einhell eignen sich hervorragend für die Holzbearbeitung, zum Aufbauen von Schränken und elektrischen Geräten. Durch die kleine Bauweise und das geringe Gewicht ist die Arbeit mit diesen Geräten sehr angenehm. Dennoch bieten sie genügend Leistung für den Alltag von Handwerkern und Heimwerkern.

Die Akkuschrauber von Makita sind spritzig im Anlauf, gut verarbeitet und sehr robust. Im unserem Test kommt Einhell an diese gute Verarbeitungsqualität nicht heran. Dafür sind die Schrauber deutlich günstiger und etwas kompakter, da der Akku im Griff verschwindet.

Dieser Punkt geht also an Einhell, wenngleich Makita einen deutlich höherwertigeren Schrauber liefert. Auch die Laufruhe von Makita ist nicht zu übertreffen und konnte im Praxistest vom pfälzischen Werkzeughersteller nicht annähernd erreicht werden.

18 Volt Akkuschrauber
Akku-Bohrschrauber mit hoher Leistung

Du willst eine Terasse aus Holz bauen oder den Dachstuhl sanieren? Dann benötigst du einen besonders leistungsstarken Akkubohrschrauber. Mit diesem lassen sich Bohrungen und Verschraubungen mit großem Durchmesser in Holz vornehmen.

Einhell bietet ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnus. Der bürstenlose TE-CD 18/50 LI BL liegt gut in der Hand, das Gewicht für unseren Geschmack etwas zu kopflastig. Der Bohrschrauber ist solide verarbeitet und kann durchaus mit anderen Mittelklassegeräten z.B. von Bosch konkurrieren. Auch das Bohrfutter ist in Ordnung.

Makita kann das in puncto Verarbeitungsqualität und Leistung etwas toppen und ist dabei sogar günstiger als die sonst sehr preiswerten Einhell-Geräte. Der Makita Bohrschrauber ist jedenfalls das Maß aller Dinge und wird unter anderem auch von Lanschaftsgärtnern gerne und jahrelang eingesetzt.

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Bürstenlose Motoren sorgen für ein spürbares Leistungsplus bei gleichzeitig reduziertem Stromverbrauch.

18 Volt Akkuschrauber
Akku-Schlagbohrschrauber von Makita und Einhell

Die Schlagfunktion der 18 Volt-Schlagbohrschrauber von Makita und Einhell ist allenfalls rudimenträr. Im Praxistest schafften wir es mit dem Einhell-Gerät nicht, ein 8 mm großes Loch in die massive Betonwand unser Testwerkstatt zu bohren. Mit dem Makita DHP453 ging das mit Mühen. Dafür sind diese Geräte nicht ausgelegt.

Für Ziegelwände, Holz und viele andere Materialien reichen beide Geräte jedoch aus. Makita glänzt in dieser Kategorie durch exzellente Verarbeitung und ein robustes Gehäuse.

Einhell hingegen rüstet seinen Schlagbohrschrauber mit einem Bohrfutter aus, das im Praxistest keine gute Figur macht. Es hat eine leichte Umwucht und der Bohrer eierte im Betrieb. Daher können wir dieses Produkt – trotz des günstigen Preises – nicht zum Kauf empfehlen.

Zum hohen Preis (299,90 €) bei Makita ist anzumerken, dass wir hier die voll ausgestattete Makita-Bohrmaschine mit viel Zubehör und einem tollen Alukoffer verlinkt und getestet haben. Wer das nicht braucht oder will, erhält das Gerät auch deutlich günstiger mit weniger Zubehör. Im Set enthalten sind:

  • 2x Bit-Set
  • 1x Teppichmesser
  • 1x Maßband
  • 1x Bohrer-Set mit etlichen Holz, Metall und Steinbohrern
  • 2x Akkus mit 3Ah
  • 1x Ladegerät
  • 2x Alu-Koffer mit ausziehbarer Schublade für das Zubehör

Bohrhammer 18 – 36 Volt
Kraftvoll, auch durch Beton

In den letzten Jahren kamen vermehrt schwere Bohrhämmer auf den Markt. Im Gegensatz zu handelsüblichen Schlagbohrmaschinen verfügen sie in der Regel über ein pneumatisches Schlagwerk. Auch Bohrungen mit großem Durchmesser in Stahlbeton sind damit kein Problem mehr.

Manche Geräte verfügen außerdem über eine Meißelfunktion zum Klopfen von Schlitzen (für Leitungen) oder dem effektiven Abspitzen alter Fliesen.

Vom Einhell Akku-Bohrhammer waren wir im Praxistest rundherum enttäuscht.

Wir konnten (in Bezug auf die Beton-Bohrleistung) keinen nennenswerten Unterschied zur Schlagbohrmaschine von Einhell feststellen, das Schlagwerk war nicht pneumatisch. Es bietet lediglich die komfortablere SDS-Plus Aufnahme, in der die Bohrer besser sitzen und einfacher eingespannt werden können.

Anders sieht es bei Makita aus: Der DHR280 ist ein 36-Volt-Energiebündel, das gut verarbeitet ist und dank gummigelagertem Getriebe, angenehm zu bedienen ist.

Heckenscheren von Einhell oder Makita?
18-Volt-Geräte im Test

Einmal mehr zeigt sich, dass es nicht immer teuer sein muss. Die beiden Heckenscheren von Einhell und von Makita kosten beide deutlich unter 150,-€ und sie tun, was sie sollen. Problemlos bahnen sich beide Geräte ihren Weg durch die Hecke und machen auch vor kleinerem Geäst mit einem Durchmesser von bis zu 15 mm keinen Halt.

Die Makita Heckenschere verfügt über einen Gummipuffer, der die Vibrationen sehr gut abfedert. Dadurch ist sie deutlich leiser und es lässt sich ermüdungsfrei arbeiten. Minuspunkte sammelt Makita beim Schwertschutz.

Der ist nach unten hin offen (kein Ölbad möglich), lässt sich nicht an der Wand befestigen und ist außerdem schwergängig. Einhell führt mit einem gut gearbeiteten Schwertschutz vor, dass es auch anders geht.

Wir würden die Wahl abhängig vom bereits vorhandenen Akkusystem (Schrauber, etc) machen, denn da lässt sich viel Geld sparen.

Kabelgebundene Schlagbohrmaschinen
von Makita und von Einhell

Klassische Schlagbohrmaschinen sind aus dem Maschinenpark von Heim- und Handwerkern nicht mehr wegzudenken. Obwohl diese Allrounder einige Marktanteile an die kabelgebundenen Bohrhämmer (für Beton-Bohrungen und Meißelarbeiten) abgeben mussten, sind sie immer noch sehr beliebt.

Wir haben die Einhell TE-ID 1050/1 CE und die Makita HP2021J getestet und möchten euch hier das Ergebnis vorstellen. Leider hat Einhell die Maschine aus dem Sortiment genommen, weshalb wir dir hier die passendste Einhell-Alternative verlinken.

Beide Maschinen verwenden das legendäre Röhm-Bohrfutter und verfügen über ein massives Getriebegehäuse aus Metall. Das erleichtert die Wärmeabfuhr und sorgt für ein robustes Erscheinungsbild. Bei der Einhell-Schlagbohrmaschine sind beim Bohren in Beton starke Vibrationen aufgetreten, die Makita besser abfederte. Ansonsten sind die beiden Maschinen sehr ähnlich und wir finden den Preisunterschied nicht unbedingt gerechtfertigt.

Kabelgebundene Bohrhämmer
Makita sticht

Wenn du Löcher in schweren Stahlbeton bohren möchtest, kommst du um einen Bohrhammer nicht herum. Ideal sind hierbei kabelgebundenen Geräte, da sie viel Kraft besitzen, leichter- und kostengünstiger als ihre Akku-Pendants sind. Im Bohrhammer-Test haben wir sechs Produkte ausprobiert, darunter auch 2 Maschinen von Makita und einen Bohrhammer von Einhell.

Wir möchten dir hier kurz das wesentliche zusammenfassen. Wichtig für deine Entscheidung wird sein, ob du ein zusätzliches Schnellspannbohrfutter für klassische Bohrer mit rundem Schaft benötigst (z.B. für Holzbohrer), oder ob dir das neuere SDS-Plus Bohrfutter mit seinen charakteristischen Längsnuten genügt.

Kappsägen: Makita oder Einhell?
Weder noch….

Im umfangreichen Kappsägen-Test haben wir acht Geräte getestet. Darunter waren auch zwei Modelle von Einhell und Makita. Die beiden Hersteller belegten im Test die letzten Plätze. Die Makita LS1018LN ist in diesem Test sogar noch teurer als deutlich bessere Kappsägen anderer Fabrikate.


Sehr gut schneiden indes zwei Kappsägen von Metabo ab, die eine mit einem 216mm und die andere mit einem 254mm großen Sägeblatt. Preislich sind beide deutlich günstiger als Makita und etwas teurer als Einhell. Mehr dazu erfährst du in unserem Kappsägen-Test.

Einhell TC SM 2534 Dual Test
Die Einhell TC SM 2534 Dual überzeugt im Test genau so wenig wie die Makita LS1018LN.

Einhell oder Makita
Zwei historische Firmen

Die Einhell Germany AG ist ein deutscher Werkzeugproduzent mit Firmensitz im bayrischen Landau. Gegründet wurde die Hans Einhell GmbH, die heute als Aktiengesellschaft firmiert, im Sommer 1964. Gründer und langjähriger Geschäftsführer war Josef Tannhuber, der das kleine Installationsgeschäft von seinem Onkel, Hans Einhell übernahm.

Strategisch haben die rund 2.000 Einhell-Mitarbeiter vieles richtig gemacht: Alle Einhell Produkte werden in Deutschland konstruiert, geplant und stetig weiterentwickelt. Doch das Unternehmen ist flexibel in der Wahl seiner Fertigungsstandorte: In China, Spanien und vielen europäischen Standorten werden die vielseitigen Werkzeugmaschinen und Akku-Geräte hergestellt.

Mit einem Rekordumsatz von 927 Mio. Euro im Jahr 2021 kann Einhell seinen Wachstumspfad fortsetzen.

Das ist zwar beachtlich, doch Einhell erreicht nur etwa ein Viertel des Umsatzes des japanischen Traditionsunternehmen Makita.

Dieses wurde im März 1915 gegründet, ist also schon ein halbes Jahrhundert älter als sein deutscher Kontrahent. Obwohl der Konzern international gut aufgestellt ist, erzielt er einen Großteil seines Umsatzes im deutschsprachigen Raum. Makita hat sich auf die Herstellung von elektrischen Werkzeugen spezialisiert.

Das breite Sortiment umfasst mehr als 1.000 Geräte. Unter Profis ist der Werkzeugbauer durchaus beliebt. Das liegt vor allem an der großen Zuverlässigkeit, Robustheit und Leistung der Werkzeugmaschinen.

Abschließend möchten wir festhalten, dass Einhell-Geräte sich an Heimwerker richten, die wenig Geld für die Werkzeugmaschinen ausgeben möchten. Makita hingegen fertigt – mit wenigen Ausnahmen – sehr hochwertige Produkte, die sich vor dem täglichen Einsatz auf der Baustelle nicht fürchten müssen.

Beide Hersteller, Einhell und Makita, haben also ihre Daseinsberechtigung.