Scheppach HM 216 Test

Für diesen Test haben wir uns die Scheppach HM 216 genauer angesehen und in unterschiedlichen Disziplinen getestet.

Scheppach ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Bayern, der knapp 300 Beschäftigte hat. Auf Nachfrage wo die Scheppach-Kapsägen produziert und hergestellt werden, teilte uns die Firma mit, dass diese importiert werden. Auf erneute Nachfrage, hielt man sich bedeckt und sagte uns, dass „genauere Informationen zur Produktion und Herstellung nicht bekannt gegeben werden“.

Die Scheppach HM 216 ist eine klassische Kapp- Zug- und Gehrungssäge und wird auf der Hompepage des Herstellers damit beworben, ideal für den anspruchsvollen Einsatz in der Hobby-Werkstatt zu sein. Dass sie sehr beliebt ist, zeigt das Amazon-Ranking bei dem sie in der Kategorie Kappsägen an zweiter Stelle nach unserem Testsieger steht. Im Test fanden wir bei der Scheppach HM 216 jedoch schnell kleinere und größere Schwächen, auf die wir in diesem Artikel genauer eingehen.

Scheppach HM 216 Preisvergleich

Haptik und Verarbeitung

Die Haptik und Verarbeitung der Kappsägen sind für uns wichtige Qualitätskriterien, da sie direkten Einfluss auf die Langlebigkeit der Maschinen haben.

Die Scheppach HM 216 schneidet im Test in puncto Verarbeitung im Vergleich zu den anderen Kappsägen eher schlecht ab. Der Kunststoffanteil ist zwar vergleichbar mit den anderen Geräten doch das Material fühlt sich deutlich geringwertiger an. Wir gehen davon aus, dass die etwa die Sägeblattabdeckung, die Griffe und Hebel, wie z.B. für die Einstellung der Neigung und Gehrung bei normaler Nutzung schneller als bei anderen Kappsägen brechen.

So gut wie alle Kunststoffköpfe der Schrauben haben raue und scharfe Kanten was vom Hersteller besser hätte gelöst werden können. Vor allem beim Betätigen der Hebel ist das sehr unangenehm.

Beim genauen Hinsehen zeigen sich, dass einige Winkel des zugeschnittenen Holzes nicht passgenau waren und an vielen Stellen 1-2mm abwichen. Das ist für uns ein klares Zeichen von unzureichender Verarbeitung.

Ein weiteres Manko ist, dass viele der beweglichen Teiler etwas locker sitzen. Das ist etwa bei den Schrauben, der Sägeblattabdeckung, den Anschlägen und der Arbeitstischerweiterung der Fall. Bei einigen Teilen wie den Anschlägen und der Erweiterung des Tisches kann das während du dein Werkstück bearbeitest nachteilig sein, da so Ungenauigkeiten vorprogrammiert sind.

Die Bedienelemente funktionieren zwar, fühlen sich aber beim Betätigen nicht sonderlich hochwertig an. Die Haptik der Bedienelemente ist mäßig und auch hier schneidet die Scheppach HM 216 im Test am schlechtesten ab.

Zur Lebensdauer können wir keine genauen Aussagen treffen, da wir die Kappsäge nur über mehrere Stunden getestet haben. Für uns stellt sich jedoch vor allem die Frage wie lange der Motor funktionstüchtig bleibt, da dieser sehr hart anläuft. Zudem riecht es nach dem Anlaufen der Maschine verdächtig.

Kalibrierung

Ein wichtiges Qualitätskriterium für uns ist die richtige Kalibrierung der Kappsäge von Werk aus. Es ist zwar auch möglich, dass du die Kalibrierung selbst vornimmst, das erfordert jedoch viel Wissen und einiges an Geschick.

Nur wenn die Säge vom Hersteller richtig kalibriert wurde, kannst du nach dem Kauf direkt zur Tat schreiten, exakt Arbeiten und erhältst die gewünschten Ergebnisse. Wir haben deshalb getestet ob die vordefinierten Rastpunkte auch den angegebenen Soll-Winkeln entsprechen und dies mit einem Winkelmesser geprüft.

1. 90 Grad zwischen Sägeblatt und Arbeitstisch
   Hier belegte die Scheppach Säge den letzten Platz, weil die Abweichung 1,7 Grad betrug. Zum Vergleich; der Preis-/Leistungssieger von Bosch wich mehr als 5x weniger ab (0,26 Grad).
2. 45 Grad zwischen Sägeblatt und Arbeitstisch
   Die Abweichung beim 45 Grad Winkel zwischen Sägeblatt und Arbeitstisch betrug nur 0,12 Grad was sehr gut ist.
3. 90 Grad zwischen Tisch und Anschlag
   Im dritten Kalibrierungs-Test konnten wir eine Abweichung von 1,2 Grad messen, weshalb HM 216 auch hier den letzten Platz belegte. Im Durchschnitt wichen die anderen Maschinen nur um 0,36 Grad ab.

Wenn du bereits die Scheppach Kappsäge erworben hast und du dich wunderst, warum deine Ergebnisse nicht exakt sind, weißt du nun den Grund und kannst versuchen die Säge nachkalibrieren. Wir haben zudem gemessen inwieweit der Winkel zwischen Tisch und Anschlag von 90 Grad abweichen. Leider gibt es auch hier Abweichungen im 10-tel Grad-Bereich, was sich zunächst wenig anhört, aber Schlüsse zur Verarbeitungsqualität zulässt.

Vergleichen wir diese Zahlen mit den Werten der anderen Kappsägen, liegen die Abweichungen der Scheppach deutlich höher. Leider ist auch der Arbeitstisch und damit die Fläche auf denen du Materialien bearbeitest nicht eben, was wir auf die unzureichende Verarbeitung zurückführen. Leider wird dir so präzises Arbeiten unnötig erschwert. Zudem läuft der Zugmechanismus der Scheppach etwas rau und nicht so geschmeidig, wie der der Bosch-Säge. Auch hat dieser für unseren Geschmack deutlich zu viel Spiel.

Bedienung und Einstellung

Griff

Im Test zeigte sich schnell, dass Scheppach am Griff der HM216 gespart hat. Dieser ist vollständig aus hartem Kunststoff gefertigt und hat keinerlei ergonomischen Eigenschaften. Weiche Gummierungen, die während der Arbeit für etwas Komfort sorgen, suchen wir vergebens.

Leider hakte während des Tests auch immer wieder der Taster zur Entriegelung. Diese befindet sich nur links vom Griff, weshalb Rechtshänder diesen einfach betätigen können. Linkshänder hingegen, haben es leider etwas umständlicher. Bei hochwertige Kappsägen, befinden sich meist zwei Schalter.

Gehrungseinstellungen

Die Einstellung der Gehrung wird aufgrund des fehlenden Kontrasts der Skala deutlich erschwert. Im Test zeigte sich, dass die Gehrungseinstellung der Scheppach HM 216 nachdem bereits gesägt wurde noch schwerer erkennbar sind, da sich Staub über die Skala legt.

Achte bei der Einstellung der Gehrung darauf, dass diese richtig einrasten. Gerade bei den Standardwinkeln, funktionierte das bei diesem Gerät nicht optimal. Da die Scheppach-Säge mit knapp 14 kg relativ leicht ist, musst du die Maschine während der Winkeleinstellung mit der anderen Hand festhalten.

Vor ähnlichen Herausforderungen stehst du auch, wenn du die Neigung einstellen möchtest. Die Skala ist sehr schlecht ablesbar und die Kappsäge muss während der Einstellung festgehalten werden.

Ein weit größerer Minuspunkt ist der fehlende Einrastpunkt in der Grundstellung, der normalerweise absoluter Standard ist. So fällt es sehr schwer wieder auf 0 Grad zu kommen.

Zu guter Letzt befindet sich auch noch der Hebel um den Kappsägenkopf zu lösen am hinteren Teil der Kappsäge, was es umständlich macht diesen zu bedienen.

Laser

Der Laser ist von Werk aus sehr unpräzise eingestellt, weshalb der Laser nachjustiert werden sollte. Im Test konnte der Laser der Scheppach HM216 mit werkseitiger Kalibrierung nur mit Einschränkungen verwendet werden. Was du leider nicht einstellen kann ist die Stärke des Lasers. Die Lasermarkierung ist etwas dicker und hat unscharfe Kanten. Das geht definitiv besser.

Zudem handelt es sich um einen Einlinienlaser, weshalb du den Teil des Werkstückes, der durch die Breite des Sägeblattes entfernt wird nicht erkennst. Bis auf die beiden Industriemaschinen von Festool und Bosch, haben alle Kappsägen nur einen Laser. Anders als die Gehrung, kann der Laser schnell eingestellt werden, da dieser sich bequem erreichbar links unter dem Sägeblatt befindet.

Anschlag

Den Anschlag verwendest du um dein Werkstück so zu arretieren damit die Kappsäge den gewünschten Winkel sägt. Im Test zeigte sich, dass Anschlag der Scheppach HM 216 mit knapp 22cm recht klein ist. Ein längerer Anschlag würde während du sägst für deutlich mehr Stabilität sorgen. Vorteilhaft ist, dass der Anschlag leichtgängig ist und mit einer Hand bedient werden kann. Doch auch an den scharfen Kanten und dem Spiel bzw. der nicht ordentlichen Führung der beweglichen Teile des Anschlags zeigt sich die mäßige Verarbeitung.

Sägeblattwechsel

Spätestens wenn dein Sägeblatt stumpf ist oder du ein anderes Material (Kunststoff, Aluminium) sägen möchtest, musst du das Sägeblatt wechseln.

Schön ist, dass Scheppach zwei verschiedene Sägeblätter mitliefert, die du für unterschiedliche Arbeiten einsetzen kannst. Das Sägeblatt mit 24 Zähnen ist unter anderem für das Sägen diagonalen Schnitten von Vollholz gedacht. Das Sägeblatt mit 48 Zähnen solltest du benutzen wo Schnittkanten möglichst glatt sein sollen etwa, wenn du vor hast Laminat, Parkett oder Vinyl zu sägen. Möchtest du einen groben Schnitt haben und schnell, viel Material abtragen, benutzt du das grobe Sägeblatt. Für feine Schnitte eignet sich das Sägeblatt mit vielen Zähnen besser.

Der Sägeblattwechsel ist allerdings mit einigen Herausforderungen verbunden, da der Zugang zum Blatt sehr verbaut ist. Im Test konnten wir leider nicht nach der Anleitung vorgehen, da die entsprechenden Schrauben am Sägeblatt nicht gut zugänglich waren. Nachdem wir die Abdeckung etwas auf die Seite gebogen hatten, konnten wir die Schraube herausdrehen.

An der Sägeblattabdeckung befindet sich eine Befestigungsschraube, die mit einem Kreuzschlitzschraubendreher gelöst, aber nicht vollständig entfern werden muss. Leider machte diese auf uns einen sehr minderwertigen Eindruck, sodass wir davon ausgehen, dass nach mehrmaligem Sägeblattwechsel diese mit ausgetauscht werden muss.

Funktionen der Scheppach HM 216

Überblattung

Ziel einer Überblattung ist es einfache und starke Kreuz- und Eckverbindungen zu schaffen, indem bei den zu verbindenden Werkstücken etwa die halbe Materialstärke ausgespart wird.

Hierfür muss der Tiefeneinschlag eingestellt werden, der dafür sorgt, dass die Kappsäge während des Sägevorgangs nicht zu tief sägt.

Dies funktionierte im Test bei der HM 216 von Scheppach sehr effektiv und einfach. Mit einer Schraube kann die Tiefe justiert- und mit einem Blech die Aktivierung gelöst werden.

Drehzahleinstellung

Die Drehzahl lässt sich bei der Scheppach Kappsäge nicht einstellen. Wir empfehlen sie deshalb nicht für die Bearbeitung von Aluminium. Auch beim Sägen von Kunststoffkanälen ist es sinnvoll die Drehzahl zu reduzieren, weshalb die HM216 nur bedingt dafür geeignet ist. Fairerweise müssen wir dazusagen, dass die Einstellung der Drehzahl von allen getesteten Sägen nur bei der Festool-Säge (ca. 1.200 EUR) möglich ist.

Schnittkapazität der Scheppach HM 216

Die Bewertung der Schnittkapazität der Scheppach HM 216 erreicht im Vergleich mit den getesteten Kappsägen die letzten Plätze. Das liegt vor allem daran, dass das Werkstück je nach Winkel nur zwischen 38mm und 65mm stark sein darf, da du es sonst nicht vollständig getrennt bekommst.

Bei dem Preis-/Leistungssieger der Bosch 8 ist die Schnittkapazität für den 90 Grad Winkel immerhin knapp 30mm größer. Das hat insbesondere Auswirkungen für wenn du Balken mit großem Durchmesser sägen möchtest. Eine hohe Schnittlänge ist vor allem für Plattenmaterialien sinnvoll.

Um Vynilböden, normalgroße Bilderrahmen, Parkett oder Sockelleisten zu bearbeiten reicht die Schnittkapazität vollkommen aus. Genauere Angaben zur Schnittkapazität findest du in der Tabelle.

Scheppach HM 216 im Praxistest

Niederhalter

Mit dem Niederhalter arretierst du das Werkstück, damit es während der Sägearbeiten nicht verrutscht. Dem Anschlag kommt deshalb eine wichtige Aufgabe zu. Hervorheben möchten wir, dass eine einhändige Bedienung des Niederhalters möglich- und das Schraubgewinde leichtgängig ist. Wir haben dennoch einige Zeit gebraucht um das Holz ein- und wieder auszuspannen, da das Gewinde relativ fein ist.

Jedoch macht sich bei dem Niederhalter der Scheppach Kappsäge die schlechte Verarbeitung im Vergleich zu den anderen Geräten bemerkbar. Die Materialstärke des Stifts, der sich hinten am Niederhalter befindet ist nicht ausreichend, sodass sich im Test sogar verbog.

Das sind denkbar ungünstige Voraussetzungen um über mehrere Jahre ohne Ersatzteile auszukommen. Ein weiteres Manko ist, dass der Teller des Werkzeugspanners nicht mit einem weichen Material wie Silikon oder Gummi überzogen ist. Bei vergleichbaren Sägen ist das Gegenteil der Fall. So wird das Werkstück vor Druckstellen beim Einspannen leider nur unzureichend geschützt.

Vibration und Sanftanlauf

Die Scheppach HM 216 lief im Test sehr hart und ungleichmäßig an. Das zeigen auch die Ausschläge des Vibrationsprotokolls, wenn das Sägeblatt mit dem Werkstück in Berührung kommt. Die blaue-silberne Kappsäge erreichte hier deutlich den letzten Platz, noch hinter der Einhell-Säge. Einen Sanftanlauf suchen wir vergebens.

Der harte Anlauf sorgt dafür, dass beim Starten des Motors unangenehm riecht. Wir wissen nicht genau was das ist, sind uns aber sicher, dass der abrupte Anlauf für den Motor auf Dauer nicht gut ist. Durch das Starten der Maschine kostet es leider immer wieder Überwindung den nächsten Schnitt zu setzen. Vor allem, wenn man vorher mit anderen Kappsägen gearbeitet hat, die ruhiger anläuft.

Ein weiterer Nachteil ist, dass durch den schlecht konfigurierten Anlauf die Maschine beim Starten ruckelt, wodurch sich leider auch das Werkstück verschieben kann.

Ausriss

Ausrisse sollen beim Sägen mit einer Kappsäge möglichst nicht entstehen. Ist der Ausriss zu groß, hat das Auswirkungen auf das Ergebnis. Wenn du eine Leiste entfernst und der Ausriss in der Fläche ist groß, kann du diesen Teil unter Umständen nicht mehr montieren.

Auf den Ausriss haben einige Faktoren Auswirkung. Hierzu zählt neben der Beschaffenheit des Holzes auch das Sägeblatt. Je mehr Zähne das Sägeblatt hat, umso glatter wird die Schnittkante. Der Ausriss den das Sägeblatt mit 48-Zähnen hinterließ ist vereinzelt etwas größer, aber durchaus noch in Ordnung.

5-Schnitt-Methode

Ein wichtiger Test ist die 5-Schnitte Methode mit wir die Winkelgenauigkeit für 90°-Längsschnitte überprüft haben.

Die Scheppach Kappsäge erreichte zwar den letzten Platz, aber das Ergebnis überrascht uns dennoch. Die Fehler pro schnitt lag bei 0,1 Grad, d.h. für 5 aufeinanderfolgende Schnitte bei 0,5 Grad. Die Abweichung entspricht einer Abweichung von 0,17mm auf 10 cm. Um einen Balken zu sägen geht das Ergebnis sicherlich in Ordnung. Möchtest du Schränke oder ähnliches bauen, ist die Abweichung ein Problem, da hier alle Kanten in Bezug zueinander stehen und sich Fehler deshalb stark auswirken.

Rahmen-Test

Um einen (Bilder-)Rahmen anzufertigen müssen alle acht benötigten 45°-Schnitte mit derselben Einstellung gesägt werden. Ist die winkeltreue auch nur geringfügig nicht gegeben, hat dies Auswirkungen auf das Endergebnis da der Fehler verachtfacht wird. Durch diesen Test werden selbst kleinste Winkelabweichungen deutlich sichtbar. Die HM 216 zeigte sich in diesem Test nicht von ihrer schlechtesten Seite. Die Abweichung betrug wie auch im vorherigen Test 0,17mm auf 10cm.

Das Bild unseres Tests zeigt, dass der Fehler gravierend ist, da der Rahmen an der Ecke einen Fehler von knapp 4mm aufweist. Mit einigen Tricks, kann versucht werden diese Winkelfehler zu verringern, indem du bspw. das Werkstück bei jedem Schnitt drehst.

Schnittbreite

Um die Unwucht des Sägeblattes unter Last zu messen, haben wir in diesem Test einen Schlitz in das Werkstück gesägt und die Schnittbreite gemessen. Von dieser Schnittbreite haben wir im Anschluss die Breite des Sägeblatts abgezogen.

Das Sägeblatt der Kappsäge HM216 läuft etwas unruhig, weshalb wir eine Abweichung von 0,3mm gemessen haben. Das ist im Hinblick auf den kleinen Preis der Maschine in Ordnung. Zum Vergleich: Der Preis-/Leistungssieger wich nur 0,15mm von der tatsächlichen Breite des Sägeblatts ab.

Geschwindigkeitstest

Der Geschwindigkeitstest ist sehr wesentlich, da eine Gesamtbetrachtung der Maschine stattfindet. In diesem Test werden neben den Winkeleinstellungen, der Anlauf, der Laser, sowie die Handhandhabung berücksichtigt. Wir haben deshalb mit der Scheppach HM 216 10 Schnitte mit unterschiedlichen Winkeln (Gehrung, Neigung) durchgeführt und hierbei die Zeit gemessen. Neben der wichtigen zeitlichen Komponente bekamen wir einen guten Eindruck, wie sich gut sich die Winkel einstellen lassen.

Die Kapp- und Gehrungssäge belegte den mit einer Zeit von 3:34 Minuten den letzten Platz im Gesamtvergleich. Die Kappsäge von Festool benötigte in dieser Kategorie nur 2:43 Minuten.

Wie bereits im Kapitel Bedienung und Einstellungen erwähnt, ist es bei der Einstellung von Gehrung und Neigung erforderlich, dass du die Maschine festhältst. Ohne zusätzliche Arretierung würdest du sonst die Maschine verschieben.

Der Test bestätigte auch, dass man mit der Scheppach HM216 beim Wechsel der Winkel nicht zuverlässig in die Grundeinstellung zurückkommt, da der 0° Punkt bei der Neigungseinstellung fehlt. Zusätzlich ist die Entriegelung der Neigung schlecht zugänglich.

Transport

Der Nachteil, dass du die Kappsäge bei der Einstellung der Winkel festhalten musst, ist gleichzeitig ihr Vorteil in der Kategorie Transport. Durch das relativ geringe Gewicht von knapp 14 kg kannst du die Maschine einfach transportieren. Leider gibt es keine Möglichkeit das Kabel zu verstauen, was der HM 216 Platz 3 in dieser Kategorie einbringt.

Sicherheit

Absaugung

An die HM 216 haben wir während unserer Arbeiten einen leistungsfähigen Staubsauger der Marke Festool angeschlossen. Zwar ist die Absaugung minimal besser, als die der getesteten Einhell-Kappsäge, aber dennoch als mangelhaft und wenig praxistauglich einzustufen.

Die Absaugung ist sehr inneffektiv und der Staub verteilte sich während der Tests mit der Scheppach HM216 in der Werkstatt und landete leider zum Großteil nicht im Staubsauger. Ob du mit oder ohne Staubsauger arbeitest, macht bei der Scheppach Kappsäge fast keinen Unterschied. Der mitgelieferte Staubfangbeutel ist leider nicht wirklich sinnvoll. Das liegt daran, dass die Maschine so konstruiert wurde, dass der Staub nicht ordentlich in Richtung des Absaugstutzens geleitet wird.

Aufgrund der ungenügenden Absaugleistung empfehlen wir dir unbedingt mit einer Staubschutzmaske zu arbeiten.

Lautstärke

Fest steht, dass alle Kappsägen laut sind, weshalb du beim Sägen unbedingt einen Ohrschutz tragen solltest. Die Scheppach HM 216 war im Test weder lauter noch leiser als die konkurrierenden Kappsägen.

Sägeblattabdeckung

Die Sägeblattabdeckung dient als Schutz vor Verletzungsgefahr und ist als Sicherheitsfeature unerlässlich. Positiv zu erwähnen ist, dass die Abdeckung der Scheppach HM 216 sehr leichtgängig ist sich beim Sägen einfach öffnet.

Leider ist die Abdeckung des Sägeblatts für unseren Geschmack deutlich zu groß und zu breit dimensioniert, weshalb sie beim Sägen schnell im Weg ist. Im Test blieben wir hin- und wieder mit dem Material hängen und durch die Breite Abdeckung wird immer wieder die Sicht versperrt. Die Verarbeitung der Abdeckung erscheint im Vergleich mit den anderen Kappsägen sehr billig. Unser Eindruck ist, dass hier nach einiger Zeit Plastikteile abbrechen könnten.

Standfestigkeit

Eine ausreichende Standfestigkeit können wir der Kappsäge aus dem Hause Scheppach nicht bescheinigen. Durch das geringe Gewicht- vor allem im Arbeitstisch wirkt die Maschine etwas kopflastig, was auch Auswirkungen auf die Stabilität insgesamt hat. Wenn du die HM 216 kaufen möchtest, solltest du diese am besten auf einem Arbeitstisch befestigen.

Zubehör

Im Lieferumfang sind neben der Kappsäge HM 216 auch zwei Sägeblätter für verschiedene Anwendungen enthalten. Ein Sägeblatt mit 24 Zähnen und ein weiteres mit 48 Zähnen. Das etwas gröbere Blatt kannst du für Schnitte verwenden, bei denen schnell viel Material abgetragen werden soll und die Schnittkante etwas gröber sein darf.

Das Sägeblatt mit den 48 Zähnen kannst du verwenden, wenn die Schnitte möglichst fein sein sollen. Wobei wir das etwas einschränken müssen, da die Säge sich für feine uns sehr präzise Arbeiten nicht eignet. Es wird auch ein Untergestellt mit Arbeitstischerweiterung und ein Staubfangbeutel mitgeliefert.

Pflege & Wartung

Am besten du reinigst die deine Kappsäge regelmäßig nach jedem Gebrauch. Vor allem solltest du sie von Sägemehl befreien, da sich mit der Zeit festsetzen kann. Wenn du einen Kompressor besitzt ist das schnell erledigt. Das kommt der Lebensdauer der Maschine zugute. Solltest du mit der Zeit stärkere und ungewohnte Vibrationen oder Gerüche während der Sägearbeiten bemerken, kann es sein, dass es Zeit wird das Sägeblatt zu wechseln.

Fazit

Der Test der Kappsäge Scheppach HM 216 zeigt deutlich, dass die Maschine in vielen Bereichen ihre Schwachstellen hat. Für Sägearbeiten wie z.B. das Trennen von Balken ist das sicherlich mit der Scheppach-Säge kein Problem. Etwas herausfordernder wird es beim Bau von Möbeln. Wer ein günstiges Gerät kaufen möchte, sollte deshalb lieber zur Einhell TC-SM 2534 Dual greifen. Alternativ verweisen an dieser Stelle auf den Preis-Leistungssieger die Bosch GCM 8 SJL.

Die Vor- und Nachteile der HM 216 von Scheppach fassen wir folgendermaßen zusammen:

Pro:

• Günstig
• Leistungsstarker Motor
• 5 Jahre Garantie
• Zwei Sägeblätter im Lieferumfang

Contra:

• Mäßige Verarbeitung (Scharfkantige Kunststoffteile)
• Gehrungseinstellung herausfordernd
• Schlechte Absaugung
• Mäßige Skalen für die Winkel
• Durch geringes Gewicht muss die Maschine bei Einstellungen festgehalten werden
• Sehr ruppig beim Anlaufen
• Bedienbarkeit

Einzelbewertungen zur Scheppach HM 216

Häufige Fragen zur Scheppach HM 216